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Helfersyndrom

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Helfersyndrom

Als Helfersyndrom bezeichnet man eine übermäßige Hilfs- und Aufopferungsbereitschaft. Man stellt dabei die eigenen Bedürfnisse hintan und sieht nur noch die des Patienten. Die Frage ob überhaupt eine Hilfe gewünscht oder sinnvoll ist, ist dabei egal. Die Hilfsbereitschaft wird dadurch zur Sucht. Es kommt zu einer Vernachlässigung seiner selbst und seiner Familie und der Partnerschaft. Anfangs zieht man aus dieser Hilfsbereitschaft noch Positives. Mit der Zeit wird aber das ständige Geben zu viel und man wirkt ausgelaugt, depressiv und erschöpft. Dies wird durch Suchtmittel und Medikamente überbrückt, man muss ja schließlich weiterhelfen. Die Befreiung aus diesem Krankheitskomplex ist nicht einfach. Da die sich davon Betroffenen selbst lange nicht helfen lassen wollen und es somit zu den unten beschriebenen Komplikationen schon gekommen ist.

Leitmerkmale:  aufopfernde Hilfe obwohl sie gar nicht so sehr gebraucht wird
Definition Beim Helfersyndrom handelt es sich um eine negative Auswirkung einer übermäßigen Hilfe in sozialen Berufen

Ursachen
  • schwaches Selbstwertgefühl (ausgeprägte Gefühl der Wertlosigkeit)
  • Versuch das in der Kindheit Vermisste selbst zu machen (Zuständigkeit/ Sicherheit/ Bestätigung)
Risikopersonen
  • Krankenschwestern
  • Ärzte
  • Lehrer
  • Psychologen
  • Seelsorger
  • Sozialarbeiter
  • Pfarrer
Symptome
  • die Bedürfnisse des Anderen stehen im Vordergrund
  • der Helfer macht sich durch seine Arbeit unentbehrlich
  • streben nach Anerkennung
  • übersehen die eigenen körperlichen Grenzen
  • erwarten, dass die Menschen, denen sie helfen, Dankbarkeit und Anerkennung zeigen
  • große Sensibilität für die Bedürfnisse anderer
  • Unfähigkeit eigene Fehler/Schwächen zuzulassen/ zu akzeptieren
  • Abwehr eigener Bedürfnisse
  • ausgeprägte Strengen gegenüber einen selbst
  • der Patient wird kränker gemacht als er ist
  • Hilfe anderer bei der Arbeit wird abgelehnt
  • Allgemeinsymptome: Erschöpfung, Frustration
Diagnose Anamnese: Klinik, Fremdanamnese

Komplikationen
  • Depression
  • Burn-out
  • psychische Störungen
  • Sucht
  • Suizid
  • psychosomatische Erkrankungen: z.B. chronische Schmerzen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, eigen Schwächen zulassen, Schwierigkeiten /Probleme nicht gleich auf sich beziehen, eigene Wertigkeit nicht von erbrachten Leistungen abhängig machen, für eigene Bedürfnisse sensibler werden

ff