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Hemmkörperhämophilie

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Hemmkörperhämophilie

Als Hemmkörperhämophilie bezeichnet man eine selten Gerinnungsstörung. Die Ursache hierfür ist eine Bildung von Antikörpern gegen Gerinnungsfaktoren, die als Hemmkörper oder Inhibitoren bezeichnet werden. Der Hemmkörper kann dabei gegen jeden Gerinnungsfaktor gerichtet sein. Am häufigsten davon betroffen ist aber der Faktor VIII.


Leitmerkmale: schwere Blutungen
Definition Bei der Hemmkörperhämophilie handelt es sich um eine seltene aber lebensgefährliche Erkrankung des Blutes

Einteilung
  • Autoantikörper bei Menschen, die vorher keine Gerinnungsstörung hatten, die Hemmkörper verursachen somit die Hämophilie
  • Alloantikörper bei Menschen, die eine angeborene Hämophilie haben, die Hemmkörper werden durch eine Therapie mit Faktor VIII (oder Faktor IX) hervorgerufen
Ursachen
  • Bildung von Antikörpern gegen das körpereigene Gerinnungssystem
Risikofaktor
  • idiopathisch
  • Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis/ systemischer Lupus erythematodes), Malignome, Infektionen (Hepatitis B/C)
  • Medikamente: Antibiotika
  • Allgemein: Schwangerschaft
Symptome
  • Allgemeinsymptome: schwere Blutungen (Subkutis/ Muskulatur/ Schleimhaut, Gelenke)
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Labor: Gerinnung, PTT verlängert, Bethesda-Einheiten
Differentialdiagnose
  • Antiphospholipidsyndrom
  • Von Willebrand- Erkrankung
  • Mangel an Gerinnungsfaktoren
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Blutstillung, Behandlung der Ursachen
  • Medikamentöse Therapie: Gerinnungsfaktoren, Immunsuppressiva, Glukokortikoide