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Hepatitis A

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Hepatitis A

Hepatitis epidemica, Hepatitis infectiosa sind weitere Bezeichnungen für die Hepatitis A. Als Hepatitis A bezeichnet man eine akute Leberentzündung, die vor allem durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel übertragen wird. Die Erkrankung nimmt immer einen akuten Verlauf, es gibt keine chronischen Fälle. Die Infektionskrankheit ist so lange ansteckend, wie der Erreger durch den Stuhl ausgeschieden wird. Die größte Gefahr besteht dabei ein bis zwei Wochen bevor überhaupt Beschwerden auftreten. Die Erkrankung heilt mit der Zeit gut aus und wird nie chronisch. Selten, meist bei Vorgeschädigte (chronische Hepatitis B/C), kommt es zu schweren Verläufen. Nach einer Infektion besteht die Immunität ein Leben lang. Vorbeugen kann man durch eine Impfung gegen Hepatitis A. Es werden dabei abgetötete Hepatitis-A-Viren gespritzt. Nach der ersten Impfung sollte in sechs bis zwölf Monaten eine zweite erfolgen um die volle Immunität zu haben. Eine kausale Therapie gibt es nicht, es können nur die Symptome gemildert werden. Die Erkrankung kann unter strengen Hygienemaßnahmen zuhause ausgeheilt werden.

Leitmerkmale: zuerst unspezifische gastrointestinale Beschwerden
Definition Bei der Hepatitis A handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit dem Hepatitis-A-Virus

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hepatitis epidemica
  • Hepatitis infectiosa
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder und Jugendliche
Vorkommen
  • ubiquitär vor allem aber im Mittelmeerraum, Tropen, Subtropen
  • häufigste Hepatitisform in Deutschland
  • 55% aller akuten Virushepatiden
Erreger
  • Hepatitis-A-Virus: Ribonukleinsäure-Viren (RNA-Viren)
  • widerstandskräftig gegenüber 70% Alkohol oder Hitze bis max. 85 Grad Celsius (ausgeprägt umweltstabil, hoch thermostabil, hoch desinfektionsmittelresistent)
Reservoir
  • Hauptwirt ist der Mensch
Übertragung
  • fäkal-oral: durch Kontakt-/ Schmierinfektion durch Stuhl (selten: Blut, Blutprodukte)
  • Mensch zu Mensch
  • verunreinigte Lebensmittel/Wasser/Gebrauchsgegenstände
  • weiterhin durch ungenügend gekochte Meeresfrüchte (Austern, Muscheln)
  • Schwangerschaft: Ansteckung des ungeborenen Kindes
Inkubationszeit 15–50 Tage

Verlauf
  • insbesondere bei Kindern entweder mild oder asymptomatisch (70%)
  • Infektiosität: 1 bis 2 Wochen vor Ausbruch bis 1Woche danach
  • meist ohne Komplikationen
  • Heilung nach ca. 1-3 Monaten, selten chronisch
Symptome
  • Prodromalphase (über 2 Wochen): Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Leistungsknick, Müdigkeit, Muskel-/Gelenkschmerzen, leichter Temperaturanstieg (bis 38 Grad Celsius), Druckschmerzen im Oberbauch
  • ikterische Phase (einige Tage bis Wochen): Ikterus, dunkler Urin, heller Stuhl, Juckreiz der Haut, Leber-/Milzvergrößerung
  • Genesungsphase (2- 4 Wochen): Rückgang der Beschwerden und Laborbefunde
Diagnose Anamnese: Klinik, Auslandsaufenthalt
Körperliche Untersuchung: Haut, Oberbauch (Abtasten)
Labor: Anti-HAV-IgM erhöht (1 Monat bis 1 Jahr), Anti-VAV-IgG erhöht (lebenslang), Eisen erhöht, Kupfer erhöht, Gamma-GT erhöht, AP erhöht, Leberwerte erhöht, Bilirubin erhöht, Albumin erniedrigt, Stuhluntersuchung (Urobilinogen erhöht)

Differentialdiagnose
  • akute Alkoholhepatitis
  • akute Stauungsleber
  • medikamentöser/ toxischer Leberschaden
  • Hepatitis E
Komplikationen
  • Leberinsuffizienz (unter 1%)
Prophylaxe
  • Impfung: aktiv und passiv
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Beschwerden, körperliche Schonung, Verzicht auf Alkohol, wenig Kontakt zu Gesunden, strikte Hygienemaßnahmen (eigene Toilette, Händedesinfektion)
  • Ernährungstherapie: leichte Kost, kohlenhydratreich, fettarm
Meldepflicht
  • Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
  • Behandlungsverbot für Heilpraktiker (§ 24 IfSG)
  • Tätigkeits-/Beschäftigungsverbot (§ 42 IfSG)
Prognose Heilt meistens nach 4-8 Wochen vollständig aus, lebenslange Immunität.

Besonderheiten
  • RNA-Enterovirus
  • während der Inkubationszeit bereits infektiös (Viren im Stuhl)
  • heilt vollständig aus, Patienten bleiben keine Virusträger (Carrier)
  • lebenslange Immunität
  • kein Übergang zur chronischen Hepatitis
  • kein Zirrhose- oder Karzinom-Risiko
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