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Hepatitis C

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Hepatitis C

Als Hepatitis C bezeichnet man eine meist über Blutkontakte übertragene Lebererkrankung.  Hierbeigibt es sowohl akute wie auch chronische Verläufe. Übertragen wird die Infektionskrankheit vor allem über ein komtaminiertes Blut. Die Viren sind aber auch in fast allen Körperflüssigkeiten nachzuweisen (Sperma, Schweiß, Speichel, Tränen usw.). Meist geht eine akute Hepatitis C in eine chronische Form über, so dass es nur sehr selten zu einer spontanen Ausheilung kommt. Es besteht hierbei die große Gefahr einer Leberzirrhose. Deshalb sollte die Erkrankung, falls erkannt, sofort medikamentös behandelt werden. Eine Impfung gibt bis jetzt noch nicht.

Leitmerkmale: unspezifisch, ähnlich einer Grippe
Definition Bei der Hepatitis C handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit dem Hepatitis-C-Virus

Vorkommen
  • ubiquitär: v.a. Asien, Afrika
Erreger
  • Hepatitis-C-Virus (RNA-Virus, Gruppe der Flaviviren), es sind zahlreiche Untergruppen davon bekannt
Übertragung Meist über das Blut:

  • parenteral (unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes):  durch Bluttransfusionen, unsterile Spritzen
  • sexuell: Geschlechtsverkehr (der Virus kann im Speichel, Schweiß, Urin, Sperma nachgewiesen werden)
  • perkutan: durch kleinste Hautverletzungen (tritt über kleinste Wunden ein)
  • perinatale/postnatal: während der Geburt von der Mutter auf das Kind (hochinfektiös)
Reservoir
  • Mensch
Inkubationszeit 15 – 180 Tage

Verlauf
  • 90 % asymptomatisch
  • wenn Ausbruch, dann aber 80% Übergang in eine chronische Verlaufsform
  • meist langsam fortschreitend
  • nach 10-20 Jahren hat sich bei ca. 20% der Patienten eine Leberzirrhose entwickelt
  • gesunde Ausscheider
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Leistungsknick, Müdigkeit, Muskel-/Gelenkschmerzen, leichter Temperaturanstieg (bis 38 Grad Celsius)
  • Leber: Druckschmerzen im Oberbauch, Ikterus
  • chronisch: Lymphome, Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Sjögren-Syndrom, Hashimoto-Thyreoiditis, Depression, aplastische Anämie
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Ansteckungsquellen
Körperliche Untersuchung: Haut, Oberbauch (Abtasten)
Labor: HCV-RNA erhöht (1-2 Wochen nach Infektion, verschwindet nach der Ausheilung), Lebertransaminasen erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie (Oberbauch), Leberbiopsie

Differentialdiagnose
  • Viren: Herpes, Epstein-Barr, Cytomegalie, Arboviren)
  • Bakterien: Brucellose, Leptospirose
  • Parasiten: Malaria, Amöbiasis, Echinokokkose, Bilharziose
Komplikationen
  • aplastische Anämie
  • Agranulozytose
  • periphere Neuropathie
Prophylaxe
  • keine möglich
Komplikationen
  • Leberzirrhose
  • Leberkrebs
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Bettruhe, Verzicht auf Alkohol
  • Ernährungstherapie: leichte Kost, kohlenhydratreich, fettarm
  • Medikamentöse Therapie: Alpha-Interferon über 24 Wochen, Proteasehemmer, Polymerase-Hemmer
  • Operative Therapie: evtl. Lebertransplantation
Meldepflicht Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
  • Behandlungsverbot für Heilpraktiker (§ 24 IfSG)
Besonderheiten
  • RNA-Virus
  • 10% bleiben Virusträger (Carrier)
  • Übergang zur chronischen Hepatitis ist möglich
  • Zirrhose- und Karzinom-Risiko
  • schlechte Prognose
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