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Hepatopulmonales Syndrom

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Hepatopulmonales Syndrom

Als hepatopulmonales Syndrom bezeichnet man eine Störung des pulmonalen Gasaustausches aufgrund einer vorbestehenden Lebererkrankung. Bis zu einem Drittel der mit einer fortschreitenden Lebererkrankung erkrankten Patienten entwickelt das Syndrom. Die Mortalität ist dabei sehr groß. Durch den Ausfall der Entgiftungsfunktion der Leber kommt es zu einer vermehrten Anhäufung von gefäßerweiternden Substanzen im Blutkreislauf. Die Folge davon ist eine vermehrte Vasodilatation vor allem in den Lungenkapillaren. Diese äußert sich durch die Ausbildung von intrapulmonalen Shunts und einer Verminderung der Vasokonstriktion von minderdurchbluteten Arealen der Lunge. Dazu können Sauerstoffmoleküle nicht mehr bis zu den Alveolen vordringen, da die dilatierenden Gefäße ihnen den Weg dorthin versperren. Es befindet sich somit zu viel Blut in den Lungen, das nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Leitmerkmale: Atemnot (schlechter beim Stehen) bei chronischen Lebererkrankungen
Definition Beim hepatopulmonalen Syndrom handelt es um eine Erkrankung der Lungenfunktion ohne vorliegende Lungen- oder Herzerkrankungen

Ursachen
  • fortgeschrittene Lebererkrankung
Risikofaktoren
  • Fettleber
  • Leberzirrhose
  • Virushepatitis
  • Leberinsuffizienz
Symptome
  • Leber: je nach Grundleiden
  • Lunge: Dyspnoe (verschlechtert sich im Stehen), evtl. Hyperventilation
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Leber, Lunge
Labor: arteriellen Blutgase
Apparative Diagnostik: Pulsoxymetrie, Echokardiografie

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Sauerstoffgabe
  • Medikamentöse Therapie: Sympathomimetika
  • Operative Therapie: Lebertransplantation

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