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Hepatorenale Glykogenose

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Hepatorenale Glykogenose

Morbus von Gierke, Morbus van Creveld, Glykogenose Typ I, Glykogenspeicherkrankheit Typ I sind weitere Bezeichnungen für die Hepatorenale Glykogenose. Als Hepatorenale Glykogenose bezeichnet man eine Erkrankung der Glykogenspeicherung. Die Erkrankung beginnt schon im Säuglingsalter. Durch einen Mangel an Glukose-6-Phosphatase im Blut, das Glucose-6-Phophat in den Hepatozyten hängen, das in der Leber gespeicherte Glykogen wird nicht mehr in Glucose umgewandelt und bleibt in der Leber gespeichert. Dieses fehlt somit im Blut und es kommt deshalb dort zu einer Unterzuckerung. Der Blutzucker sinkt in den Phasen ohne Nahrungsaufnahmen noch weiter ab, so dass es lebensbedrohlich werden kann. Die Erkrankung sollte rechtzeitig erkannt werden, um Organschäden zu vermeiden.

Leitmerkmale: fortschreitende Belastungsschwäche
Definition Bei der hepatorenale Glykogenose handelt es um eine angeborene Stoffwechselerkrankung mit Unterzucker

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus von Gierke
  • Morbus van Creveld
  • Glykogenose Typ I
  • Glykogenspeicherkrankheit Typ I
Einteilung
  • Typ 1a: durch Vererbung, die Erkrankten können ohne Glucosezufuhr von außen ihren Blutzuckerspiegel nicht aufrechterhalten
  • Typ 1b: zum Glucosemangel kommt noch ein Mangel an neutrophilen Granulozyten dazu, es treten vermehrt schwere Infektionen auf (Mund, Verdauungstrakt, Atemwege, Haut)
Pathogenese Durch einen Mangel des Enzyms Glukose-6-Phosphatase kann das Glukose-6-Phosphat (fällt beim Glykogenabbau an) nicht mehr aus den Leber-/Nierenzellen ausgeschieden werden (=> Anreicherung in den Hepatozyten und proximalen Tubuluszellen). Es kommt zu einem verminderten Abbau von Glykogen (zu Glucose) und damit zu einem Glucosemangel im Blut. Glykogen wird vermehrt in der Leber gelagert

Ursachen
  • Vererbung: autosomal- rezessiv (Chromosom 17, Gen G6PC)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Kleinwuchs, Vergrößerung von Leber und Nieren
  • Unterzuckerung: Muskelschwäche, epileptische Anfälle, Geistesschwäche, Infektionsanfälligkeit ypertonie
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Zucker erniedrigt (Hypoglykämie), Harnsäure erhöht (Hyperurikämie), Fette erhöht (Hyperlipidämie), Azidose, Laktat erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie, Leberbiopsie

Differentialdiagnose
  • Morbus Pompe
  • Morbus McArdle
Komplikationen
  • Leberzirrhose
  • Lebertumoren
  • Gicht
  • Nierenerkrankungen
  • Bewusstlosigkeit bis lebensbedrohliche Unterzuckerung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Vermeidung von Hypoglykämien, Blutzuckerkontrollen
  • Ernährungstherapie: kleine kohlenhydratreiche Mahlzeiten über den Tag
  • Medikamentöse Therapie: Dextrinlösungen über die Nacht

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