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Herpes neonatorum

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Herpes neonatorum

Neugeborenen-Herpes, Herpes-Sepsis des Neugeborenen sind weitere Bezeichnungen für den Herpes neonatorum. Beim Herpes neonatorum kommt es zu einer Infektion des Neugeborenen mit dem Herpes-simplex-Virus. Die ersten Symptome tauchen dabei in der ersten bis dritten Lebenswoche auf. Am meisten von der Infektion betroffen ist hierbei die inneren Organe und das zentrale Nervensystem. Infiziert sich die Mutter kurz vor der Geburt des Kindes mit dem Virus Herpes simplex, so besteht eine sehr hohe Gefahr an dieser Krankheit zu erkranken. Die Krankheit darf nicht unterschätzt werden, da es zu sehr vielen Todesfällen bei Kind kommt.


Leitmerkmale: Herpespusteln beim Neugeborenen
Definition Als Herpes neonatorum bezeichnet man eine Herpes-simplex-Infektion des Neugeborenen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Neugeborenen-Herpes
  • Herpes-Sepsis des Neugeborenen
Erreger
  • Herpes Simplex-Virus (HSV) 1 (oraler Typ)
  • Herpes simplex-Virus (HSV) 2 (genitaler Typ): meistens
Einteilung
  • milder Verlauf: betroffen von der Infektion ist die Haut/ Augen/ Mundschleimhaut
  • starker Verlauf: Herpes-simplex-Enzephalitis (Krämpfe/Lethargie)
Ausbreitung
  • weltweit
Ansteckung
  • perinatal:  durch Kontakt mit infektiösen Genitalsekreten
  • diaplazentar: vor der 20. Schwangerschaftswoche
  • postnatal: Kontakt mit infizierten Familienangehörigen
  • nosokomial: durch Krankenhauspersonal
  • aufsteigend: nach dem Blasensprung
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Fieber, Lymphknotenschwellungen am Hals, Juckreiz, Schmerzen (kündigen den Ausschlag an)
  • Bläschen:
    • zuerst: pralle Bläschen (gruppiert, stecknadelgroß) auf gerötetem Grund mit wässrigem Inhalt, später Krusten
    • nach 3 Tagen: platzen sie auf (mit Krustenbildung, Flüssigkeit trocknet ein)
    • Abheilung: nach 1-2 Wochen (fallen ab ohne Narben); Rezidive
Diagnose Anamnese: Klinik, Schwangerschaft, Infektionen, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Inspektion der Bläschen (Augen/Rachen/Rektum)
Labor: Erregernachweis (Bläschen, Speichel, Liquor, Blut)
Apparative Diagnostik: Liquorpunktion
Differentialdiagnose
  • allgemein: Impetigo contagiosa, Syphilis, Ulcus molle, Bloch-Sulzberger-Syndrom, Dermatitis exfoliativa neonatorum
  • lokal: Herpes zoster, Soor, Stomatitis, Keratokonjunktivitis, Follikulitis
  • Entzündungen im Mund/ Rachen: durch Bakterien, Pilze
Komplikationen
  • Tod der Mutter/Kind
  • Hepatitis
  • Pneumonie
  • disseminierte intravasale Gerinnung
  • Schock
Immunität/Prophylaxe
  • keine Immunität
  • während Ansteckungsphase Kontakt vermeiden
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: austrocknende Salben (Melisse), Abwehrsteigerung
  • Ernährungstherapie: vitaminhaltig, Milchprodukte, Käse, Hülsenfrüchte, Vitamin C/E, Zink, Vitamin-B-Komplex, Kamillentee
  • Medikamentöse Therapie: Aciclovir
Meldepflicht
  • keine