Symptome (Leitbilder)
Hervortretende Augäpfel

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Hervortretende Augäpfel

Exophthalmus, Protrusio bulbi, Ophthalmopathie, Ophthalmoptose sind weitere Bezeichnungen für den Exophthalmus. Als Exophthalmus bezeichnet man das Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle. Dies kann ein- oder beidseitig geschehen. Das Krankheitsbild ist keine eigenständige Erkrankung, sondern tritt als Symptom bei anderen Erkrankungen auf. Je nach Schwere kann die Krankheit in sechs Grad unterteilt werden. Hauptsymptom ist das Heraustreten der Augäpfel aus der Augenhöhle. Dadurch ist eine Bewegung der Augäpfel mit Schwierigkeiten verbunden. Außerdem können die Augenlider nur mehr erschwert geschlossen werden. Wodurch es zu Sehstörungen oder sogar zu einer Austrocknung der Augenbindehaut kommen kann. Kommt es dazu noch zu einer Mitbeteiligung des Nervus opticus, so kann als Komplikation ein Sehverlust vorkommen. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und muss somit individuell abgestimmt werden. Es gilt vor allem Komplikationen (Hornhautulzerationen, Glaukom, Sehverlust) zu verhindern.

Leitmerkmale: Heraustreten der Augäpfel, Doppelbilder
Definition Beim Exophthalmus handelt es sich ein Heraustreten des Augapfels /Bulbus) aus der Orbita

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Exophthalmus
  • Protrusio bulbi
  • Ophthalmopathie
  • Ophthalmoptose
Einteilung
  • Grad I: Rückzug des Augenlids, Möbius-Zeichen
  • Grad II: Mitbeteiligung des Bindegewebes: Tränenträufeln, Lidschwellungen, Photophobie, Chemosis (Ödem der Konjunktiva)
  • Grad III: Vorwölbung des Augapfels mit/ohne Lidschwellungen
  • Grad IV: Blockierung der Augenmuskulatur, Doppelbilder, unscharfe Bilder
  • Grad V: Lagophthalmus, Trübung/Ulzeration der Kornea
  • Gad VI: Sehausfälle bis Sehverlust
Ursachen
  • endokriner Exoththalmus: Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis, Ord-Thyreoiditis
  • endokrine Ophthalmopathie: Autoimmunerkrankung bei 70% aller Hyperthyreosen vorhanden, 30% ohne Schilddrüsenveränderung: Verdickung der Augenmuskeln, Fibrosierung des Augenbindegewebes, Lidödem
  • Schädelverletzungen/-fehlbildungen: Retrobulbärhämatom
  • Gefäßveränderungen: Aneurysma der Arteria carotis, Varizenbildungen
  • Orbitatumoren: Neurinom, Hämangiom, Neuroblastom, Retinoblastom, Meningiom, Neurofibrom
  • Exophthalmus pulsans: Sinus-cavernosus-Thrombose
  • Entzündungen der Augenhöhle: Orbitaphlegmone, Pseudotumor orbitae, Wegner-Granulomatose
  • Augenmuskellähmung (Exophthalmus paralyticus)
  • Schweinexophthalmus: bei stärkster Myopie (Kurzsichtigkeit) oder Glaukom (Hydrophthalmus)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Kopfschmerzen
  • Augen: Hervortreten, Druckgefühl hinter Augen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen (Verdickung der Augenmuskeln), Doppelbilder, Tränenträufeln, Bindehautentzündungen (Fibrosierung des Augenbindegewebes), Austrocknen der Hornhaut, Lidödem
  • Symptome der Hyperthyreose
  • später: Augenmuskellähmungen bis Erblindung
Diagnose Anamnese: Klinik
  • Dalrymple-Zeichen: Lederhaut bei Geradeausblick über oberen Hornhautrand zu sehen
  • Stellwag-Zeichen: seltener Lidschlag
  • Graefe-Zeichen: Zurückbleiben des Oberlids beim Blick nach unten
  • Griffgord-Zeichen: Oberlid kann nicht mehr umgestülpt werden
Labor: Schilddrüsenhormone, CRP, Leukozyten
Apparative Diagnostik: CT, MRT, Exophthalmometer

Komplikationen
  • Austrocknen der Hornhaut
  • Hornhautulzerationen
  • Bindehautentzündung
  • Glaukom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, evtl. getönte Brille, nachts Kopf hoch lagern
  • Medikamentöse Therapie: Augensalbe, Kortison, Antibiotika
  • Operative Therapie: Strahlentherapie, Operation (Tumoren, Fett)
Bilder

ff