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Hidradenitis suppurativa

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Hidradenitis suppurativa

Akne inversa, Morbus Verneuil, Pyodermia fistulans sinifica sind weitere Bezeichnungen für die Hidradenitis suppurativa. Die Hidradenitis suppurativa ist eine chronisch- entzündliche Hauterkrankung der Haarwurzel und Talgdrüsen im Bereich der Achseln, Leisten und Bauchfalten (Verschlackung des Bindegewebes). Mitentzündet sind die Schweißdrüsen-Ausgänge. Durch Verstopfung der Drüsenausgänge kommt es zu einer Entzündung der Hornhautschicht mittels Bakterien (meist Staphylokokkus aureus), die anschließend verdickt und die Drüse verstopft. Das Ganze kapselt sich ab. In den Kapseln sammelt sich Eiter, bestehend aus Leukozyten, Proteine, Gewebsreste usw. Es bilden ich entzündliche Knoten und Fisteln, die sich entleeren, wenn sie übervoll sind. Das Sekret ist dabei seriös, blutig-talgig. Die Entzündung breitet sich indem die Taldrüsenzyste zerreißt ins benachbarte Gewebe aus. Von dort können die Erreger ins Blut gelangen und sich über den ganzen Körper ausbreiten. Es kommt dann zu einer Sepsis mit lebensgefährlichen Bedingungen.

Leitmerkmale: knotige Entzündungen, Fisteln, Eiterabsonderungen
Definition Bei der Hidradenitis suppurativa handelt es sich um chronische Entzündung der Haarwurzel

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Akne inversa
  • Morbus Verneuil
  • Pyodermia fistulans sinifica
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr
Einteilung
  • Frühstadium: Mitesser, derbe Knoten
  • Spätstadium: Eiteransammlungen, Fistelgänge, große Knoten, Entzündungsherde
  • chronisch: Entzündungen (Bakterien), Entartung
Pathogenese Durch Verstopfung der Drüsenausgänge kommt es zu einer Entzündung der Hornhautschicht, die anschließend verdickt und die Drüse verstopft. Das Ganze kapselt sich ab, Knoten mit Fistelbildung, die sich entleeren, wenn sie übervoll sind (seriöses, blutig-talgiges Sekret), bilden sich. Eine zusätzliche Entzündung durch Bakterien verschärft den ganzen Entstehungsprozess

Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • männliche Hormone: Testosteron (vermehrte Talgproduktion)
  • Rauchen (Nikotin über Schweißdrüsen ausgeschieden)
  • Übergewicht (Reibung Haut auf Haut)
  • enge Kleidung (Scheuerbewegungen, Wärmestau)
  • Diabetes mellitus (Abwehrschwäche)
  • Vererbung
  • Bakterien
Auslöser
  • Lebensmittelzusätze
  • Konservierungsmittel
  • Medikamente
  • Schwermetalle
  • Chemikalien
  • Psyche
  • übertriebene Hygiene
Bevorzugte Stellen
  • Gesicht, Hals, Achsel, Brüste, Leisten, Oberschenkeln, anal, perianal
  • wo die meisten Lymphknoten sind
Symptome
  • Haut: entzündete Follikel, vermehrte Schweißabsonderung (lokal, generalisiert)
  • Schmerzen
  • Allgemeinsymptome: Bewegungseinschränkung, Schlafstörungen
Diagnose Anamnese: Klinik, Krankheitsgeschichte, Beruf, Kelloidneigung, Familien-/ Ernährungsanamnese, Medikamenteneinnahme, soziales Umfeld
Körperliche Untersuchung: Inspektion
Apparative Diagnostik: Röntgen (Kontrastmittel)

Differentialdiagnose
  • Schweißdrüsenabszesse
  • Morbus Crohn
  • Furunkel
  • Karbunkel
  • Tbc
  • Syphilis
Komplikationen
  • Superinfektion
  • Infektionsverschleppung durch Schmierinfektion
  • Sepsis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Vereisung, Übersäuerung
  • Ernährungstherapie: auf fettreiche Nahrung (Schweinefleisch), weißen Zucker (Süßigkeiten, Schokolade), Weißmehl (Kuchen, Brot), Nüsse verzichten, Nikotin, Alkohol einschränken, Vollwert, ballaststoffreich, Zink, Vitamin A, Selen, Vitamin E, Vitamin B6
  • Physikalische Therapie: Lehm-/Heilerdeauflagen, Quark-/ Kohlpackungen
  • Naturheilkundliche Therapie: Aderlass, Akupunktur, Bachblüten, Eigenbluttherapie, Enzymtherapie, Homöopathie, Phytotherapie, Schröpfen, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Retinoide, Hormonbehandlung, Immunsuppressiva, TNF-alpha-Antagonisten
  • Operative Therapie: tiefe Exzision (radikale Operation) mit Spalthauttransplantation
Bilder

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