Symptome (Leitbilder)
Hitzewallung

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Hitzewallung

Fliegende Hitze ist eine weitere Bezeichnung für die Hitzewallung. Als Hitzewallung bezeichnet man meist wellenförmige starke Hitzegefühle, die von der Brust her in den Kopf aufsteigen und unabhängig von der Außentemperatur sind. Sie sind meist eine Begleiterscheinung der Wechseljahre. Durch einen plötzlichen Anstieg des Adrenalin- und Neurotensinspiegels im Blut kommt es zu einer Vasodilatation mit Hyperämie, da warmes Blut vom Körperinneren an die Hautoberfläche fließt. Die davon betroffene Person fühlt einen Temperaturanstieg in einigen Hautarealen, der aber nicht vorhanden ist. Die Haut dort ist nicht erwärmt. Urplötzlich kommt es zu einem Hitzeaufstieg von der Brust/Halsbereich in den Kopf. Vorausgehend kann es zu einem Druckgefühl im Kopf und ein unbehagliches Gefühl kommen. Die Haut errötet sich, es kommt zu einem starken Schweißausbruch und zu einer Erhöhung des Herzschlags. Nach wenigen Minuten lassen die Beschwerden wieder nach, kommen aber bis zu 20-mal am Tag wieder. Beim Nachlassen fieren dann die davon betroffenen Personen. Das ganze Krankheitsbild kann über Jahre andauern.

Leitmerkmale:  starkes Hitzegefühl, Flush, Schweißausbruch, mehrmals am Tag
Definition Bei der Hitzewallung handelt es sich um Hitzeschübe aufgrund einer erhöhten Durchblutung der Haut

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Fliegende Hitze
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 45 und 70 Jahre
Pathogenese Durch einen Hormonmangel kommt es zur Erweiterung der direkt unter der Haut liegenden Gefäße. Dadurch fließt warmes Blut aus dem Körperinneren an die Oberfläche, was als Wärmeschub empfunden wird

Ursachen
  • unklar
  • evtl. Wechseljahre: Östrogen-/Progesteron-/Testosteronmangel
Risikofaktoren
  • Hormonschwankung: in der Menopause
  • Psyche: Stress, Nervosität, Angststörungen, Aufregung
  • Essen: stark gewürzt, sehr heiß, schwer verdaulich
  • Allgemein: falsche Kleidung
  • Gifte: Kaffee Alkohol, schwarzer Tee, Rauchen
  • Erkrankungen: Diabetes mellitus, Allergien, Hyperthyreose, Hypertonie, Adipositas, Karzinoide, Phäochromozytom
  • Medikamente: Antiöstrogene, Aromatasehemmer, Insulin, Calcitonin, Niacin, Nitroglycerin
Auslöser
  • Allgemein: falsche Kleidung, Stress, warme Umgebung
  • Erkrankungen: Hyperthyreose, Hypoglykämie, Adipositas, Allergien, Karzinoide
  • Medikamente: Antiöstrogene, Aromatasehemmer
  • Ernährung: sehr heißes/schwer verdauliches/ stark gewürztes Essen, Alkohol
Symptome
  • Hitzegefühl:  wellenartig, wochen- bis jahrelang, Episoden von 3-5 Minuten, bis 40mal pro Tag, Beginn im Brust-/Halsbereich, danach aufsteigen in den Kopf, Dauer 2-3 Minuten, v.a. abends oder nachts
  • Lokalisation: Hals, Kopf, Brust
  • Allgemeinsymptome: Flush, Schweißausbruch, Tachykardie, Unbehagen, Schlafstörungen Depression, Gewichtszunahme, Schwindel, Reizbarkeit
  • danach: Kältegefühl, Schüttelfrost
Diagnose Anamnese: Klinik, Risikofaktoren, Medikamente, Lebensumstände, Ernährung
Körperliche Untersuchung: Genitale, Puls, Blutdruck, Schilddrüse
Test: Allergie
Labor: Schilddrüsenwerte, Geschlechtshormone (Östrogene, FSH, LH, Progesteron), Urinuntersuchung
Apparative Diagnostik: Schilddrüsenszintigrafie, CT, EKG, Sonografie, Magen-Darm-Spiegelung

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen, frische Luft, Ruhe, Entspannung, mehrschichtige Kleidung, Alkohol/Kaffee/ Nikotin nur in Maßen, Stress vermeiden, Wechselduschen
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungsübungen, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: keine scharfen Speisen, kein schwer verdauliches Essen, zu heiße Speisen/Getränke
  • Medikamentöse Therapie: Hormontherapie

ff