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HIV-Infektion

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HIV-Infektion

AIDS, Acquired immunodeficiency syndrom,erworbene Abwehrschwäche sind weitere Bezeichnungen für die Erkrankung HIV-Infektion. Bei der HIV-Infektion kommt es zur Zerstörung des Immunsystems (ausgelöst durch Viren) mit bleibenden und wiederkehrenden Infektionen und Tumoren. Es ist das Endstadium einer HIV-Infektion. Der HI-Virus (Immunschwäche-Virus) vermehrt sich bei Ansteckung in den T-Helferzellen des Immunsystems. Die Zellen selbst werden nach der Aufnahme der Viren und deren Vervielfältigung zerstört. T-Helferzellen sind aber für die Immunabwehr äußert wichtig, denn sie koordinieren alle anderen Zellen der menschlichen Erregerabwehr. Das Abwehrsystem behält zuerst noch die Oberhand über die Infektion (dies kann über Jahre so andauern). Doch mit der Zeit werden die T-Helferzellen immer weniger und dann bricht die Abwehr zusammen. Es treten Infektionen immer wieder auf und es kommt zur Tumorbildung. Das Krankheitsbild AIDS ist erreicht. Die Infektion ist nicht heilbar, aber mit einer Behandlung kann ein Leben mit durchschnittlicher Lebenserwartung geführt werden.

Leitmerkmale: anfangs Pfeiffersches Drüsenfieber bis opportunistische Infekte, Karposi- Sarkom
Definition Als HIV-Infektion bezeichnet man eine erworbene Immunschwäche, deren Auslöser das HI-Virus ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • AIDS
  • Acquired immunodeficiency syndrom
  • Erworbene Abwehrschwäche
Kurzbeschreibung
  • in die Lymph- und Blutbahnen baut das Virus seine Erbsubstanz (v.a. in T- Helferzellen) ein und zerstört immer mehr T-Lymphozyten, es kommt zu einer zunehmenden Abwehrschwäche.
  • darüber hinaus werden Nervenzellen und Gliazellen befallen
Risikogruppen
  • homosexuelle Personen
  • wechselnde Sexualpartner
  • Drogenabhängige
  • Prostituierte
  • Bluter
  • Entwicklungsländer
Erreger
  • HIV 1/2/3 (Retro-Viren, RNA-haltig)
Ausbreitung
  • weltweit (Pandemie) v.a. Asien, Afrika
Ansteckung
  • durch Austausch von Körpersäften (Viren sind außerhalb des Körpers nicht überlebensfähig):Geschlechtsverkehr, Blut, diaplazentar
  • über infektiöse Körpersäfte: Samen, Scheidensekret, Blut
  • über virushaltige Körpersäfte: Speichel, Tränen, Muttermilch, Urin, Liquor
Inkubationszeit
  • AIDS: 6 Monate bis 3 Jahre
  • Mononukleoseartige Symptome: (1. Stadium) wenige Wochen
  • Antikörper: 3-12 Wochen
Symptome
  • Stadium mononukleoseartiges Krankheitsbild:
    • ähnlich dem Pfeiffersches Drüsenfieber: Fieber, Angina, Lymphknotenschwellungen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, Hautauschlag am Stamm, Kopf-/Gliederschmerzen, Durchfall, noch keine HIV-Antikörper, Splenomegalie

  • Latenzstadium:
    • Monate bis Jahre (10 Jahre), HIV-Test positiv
    • Virusausscheider, aber symptomfrei, evtl. Lymphozyten, Thrombozyten, Granulozyten vermindert

  • Stadium Prä-AIDS: LAS = Lymphadenopathie- Syndrom
    • Lymphknotenschwellungen (länger als 3 Monate in mindestens 2 verschiedenen Körperhälften), HIV-Test positiv
    • Soor, Hauterscheinungen (Dermatitis, Nagelpilz), Juckreiz, Haarausfall

  • Stadium AIDS:
    • opportunistische Infekte (Pneumonie, Tbc, Herpes, Pilzerkrankungen (Candida), Krebserkrankungen
    • Allgemeinsymptome: intermittierendes Fieber, Nachtschweiß (> 1 Monat), Durchfall (> 1 Monat), Appetitlosigkeit, Hautveränderungen, Gewichtsverlust
    • neurologische Erscheinungen: Hirnatrophie (Demenz, Konzentrationsstörungen) Degeneration von Rückenmarksnerven (Parästhesien), epileptische Anfälle, Verwirrtheit
    • opportunistische Infekte: Pilze, Lungenentzündung, Tbc, Toxoplasmose, Gürtelrose, Herpes
    • Krebserkrankungen: Karposi-Sarkom (von den Blutgefäßen aus): schmerzhafte, gefäßreiche, rot-violette Knötchen (Haut/ Schleimhaut) wachsen, breiten sich aus, mit Spindelzellen, schmerzlos, ohne Juckreiz
Diagnose Labor: Blut, Samenflüssigkeit, Scheidensekret, Speichel, erst nach 3-4 Wochen (6-12 Monaten) nach der Ansteckung möglich

Komplikationen
  • opportunistische Infekte: Pilze, Lungenentzündung, Tbc, Toxoplasmose, Gürtelrose, Herpes
Immunität/Prophylaxe
  • Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma) vermeiden
  • Präservative, Kanülen nicht in Schutzhülsen zurückstecken
  • bei Verletzung: Desinfektion, gründliches Ausspülen, Desinfektion, Test
  • die Infektion ist unheilbar
  • keine Impfung möglich
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: psychische Betreuung, gesunde Lebensführung, Hygiene
  • Medikamentöse Therapie: Kombination mehrerer Medikamente (Heraufsetzen der Lebenserwartung, Prophylaxe opportunistischer Infektionen)
Meldepflicht
  • nicht namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
  • Erkrankung, Tod

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