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Hodenkrebs

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Hodenkrebs

Hodenkarzinom ist eine weitere Bezeichnung für den Hodenkrebs. Der Hodenkrebs ist des häufigstes Malignom beim Mann in der Altersgruppe zwischen 20.-45. Lebensjahr, insgesamt aber selten: 1-2% aller malignen Tumoren bei Männern. Beidseitiges Vorkommen ist möglich. Die Tumorzellen gehen meist von den Keimzellen, nur wenige aus dem Binde- und Stützgewebe aus. Zuerst vergrößert sich der Hoden, dann greift die Wucherung auch auf die Nebenhoden und den Samenleiter über. Lange Zeit treten keine Symptome auf. Meist ist das erste Anzeichen ein vergrößerter Hoden. Wenn der Tumor früh erkannt wird ist die Prognose sehr gut.

Leitmerkmale: schmerzlose Schwellung, später: Tumorzeichen
Definition Als Hodenkrebs bezeichnet man eine bösartige Wucherung im Bereich des Hodens

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hodenkarzinom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: zwischen 20 und 45 Jahren
Einteilung
  • Keimzellentumoren (90 % der Tumore): gehen von den Keimzellen aus
    • Seminom: entwickelt sich aus den Spermatozyten; zwischen 30.-50. Lebensjahr, Metastasen in umgebende Lymphe
    • Nichtseminom: entwickeln sich aus unterschiedlichen Gewebetypen
      • Teratome: Tumor im Kindesalter
      • Chorionkarzinom: sehr maligne Form
      • Embryonalzellkarzinome
      • Dottersacktumore

  • Stützgewebetumoren: Leydig-Zell-Tumoren, Sertoli-Zell-Tumoren
Ursachen
  • ungeklärt
Risikofaktoren
  • Hodenhochstand
  • hormonell: frühe Pubertät
  • Schwermetalle: Chrom
Symptome
  • Schmerzen: schmerzlos, evtl. Rückenschmerzen
  • Hodenschwellung: langsam zunehmen, meist ein Hoden (einseitig), „Ziehen am Hoden“, Schweregefühl
  • Knoten: tastbar, klein, derbe Konsistenz
  • Allgemeinsymptome: Gynäkomastie, vergrößerte Lymphknoten im Bauchraum
  • Spätzeichen/Tumorzeichen: Müdigkeit, Leistungsknick, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Rückenschmerzen, Abdominalbeschwerden, subfebrile Temperatur
Diagnose Anamnese: Klinik, Hodenretention
Körperliche Untersuchung: Palpation Hoden/Bauchraum (derbe, höckerige, meist indolente Verhärtung an einem Hoden, Lymphknotenvergrößerungen)
Labor: Blutbild, BSG, Leukozytose, Anämie, Tumormarker: LDH, β-HCG im Serum und im Urin, α-FP (Alpha-Fetoprotein)
Apparative Diagnostik: Hodensonografie, CT, Röntgen, Szintigraphie

Differentialdiagnose
  • chronische Epididymitis
  • chronische Orchitis
  • Hydrozele
  • Hämatozele
  • Hodentorsion
  • Hodenmetastasen
Komplikation
  • Metastasierung: primär lymphogen, später Lunge/Gehirn/Knochen/Leber
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C. A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie
  • Medizinische Therapie: Chemotherapie
  • Operative Therapie: inguinale Semikastration, Bestrahlung
Prognose Heilungsrate auch im fortgeschrittenen Stadium bei 90 %.

 

Merke
In fast allen Fällen ist nur ein Hoden davon befallen

ff