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Höhenlungenödem (HAPE)

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Höhenlungenödem (HAPE)

Als Höhenlungenödem bezeichnet man ein Lungenödem, das bei einem Aufenthalt in hohen Höhen auftritt (meist erst nach zwei bis fünf Tagen in der Höhe). Die Ursachen hierfür liegen nicht im Herzbereich sondern am Aufenthalt in sehr großer Höhe (über 3000 Meter). Da der Sauerstoffgehalt mit steigender Höhe immer weiterabnimmt und so weniger Sauerstoff zu den Alveolaren kommt, kommt es zu einer Vasokonstriktion der Lungengefäße. Der pulmonalkapilläre Druck nimmt weiter zu, wodurch Teile der Kapillare zerstört werden. Gleichzeitig kommt es zu einer Konstriktion der pulmonalen Venen. Es tritt nun Flüssigkeit über die Kapillare in die Alveolen. Diese entzünden sich und verstärken damit die Erkrankung. Die Atmung ist hierbei massiv behindert. Wichtig zur Vorbeugung ist langsam aufzusteigen und immer wieder Ruhepausen einzulegen. Die Prognose ist sehr gut für die Erkrankung, denn schon nach wenigen Tagen, nach dem Abstieg, bilden sich die Beschwerden vollständig zurück.

Leitmerkmale:  Dyspnoe, plötzlicher Leistungsabfall, trockener Husten
Definition

Beim Höhenlungenödem handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung innerhalb der Lunge ausgelöst durch einen Aufenthalt in großer Höhe

Ursachen
  • Aufenthalt in großen Höhen
Risikofaktoren
  • rascher Aufstieg
  • Kälte
  • vorbestehend Atemwegsinfektionen
  • Herzfehler: offenes Foramen ovale, Mitralklappenstenose
  • primäre pulmonale Hypertonie
Symptome
  • pulmonal: Dyspnoe, trockener Dauerhusten (später produktiv mit blutigem Sputum), Tachypnoe, Zyanose
  • kardial: Tachykardie
  • Allgemeinsymptome: plötzlicher Leistungsabfall, Druckgefühl im Brustkorb, Fieber, Erbrechen, Oligurie
Diagnose Anamnese: Klinik, Höhe
Körperliche Untersuchung: Auskultation der Lunge (Rasselgeräusche)
Labor: Blutgasanalyse (respiratorische Alkalose)
Apparative Diagnostik: Sonografie, Röntgen-Thorax (Verschattungen), EKG (Rechtsherzbelastung)

Differentialdiagnose
  • Pneumonie
  • Asthma bronchiale
  • Lungenarterienembolie
  • Atemwegsinfekte
  • Linksherzinsuffizienz
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: sofortiger Abstieg in niedrigere Höhen, Sauerstoffgabe, Patient warmhalten, körperliche Anstrengung vermeiden
  • Medikamentöse Therapie: Nifedipin, Salmeterol, Dexamethason
  • Operative Therapie: Überdruckkammer

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