Krankheiten
Hohlhandphlegmone

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Hohlhandphlegmone

Als Hohlhandphlegmone bezeichnet man eine Handschwellung mit Eiteransammlung unter der Palmaraponeurose. Am meisten betroffen sind die Finger 2- 4. Durch kleine Einrisse in der Haut kommen die Bakterien in den Körper und breiten sich von der Eindringstelle weiter im Bindegewebe aus, so dass es zu einer flächigen Infektion kommt. Sind die Entzündungen eng begrenzt spricht man von einem Panaritium oder einer Paronychie. Ziel der Behandlung ist es die Funktionsfähigkeit der Hand wieder voll herzustellen. Dabei können kleine Phlegmonen konservativ mit Handbädern und Ruhigstellung therapiert werden. Große Phlegmonen benötigen dann aber schon eine chirurgische Sanierung, damit sich die Entzündung nicht weiter ausbreitet und es somit zu Dauerschäden an der Hand kommen kann.

Leitmerkmale:  starke Entzündungszeichen an der Hand/Handgelenk
Definition Bei der Hohlhandphlegmone handelt es sich um eine Entzündung der Weichteile der Hand durch Bakterien

Pathogenese Durch kleine Verletzungen an der Hautoberfläche kommt es zum Eindringen von Krankheitserregern in die tiefere Haut. Diese breiten sich dort aus und lösen eine lokale Entzündung aus, die bei Nichtbehandlung weiter in die Tiefe und Umgebung vordringen kann

Ursachen
  • Verletzungen der Oberhaut: Risse, Bisse, Schnitte
Risikofaktoren
  • Immunschwäche
  • Diabetes mellitus
  • Rauchen
Erreger
  • Staphylokokkus aureus
  • Streptokokkus pyogenes
  • Haemophilus influenzae
Symptome
  • Haut: flächige Entzündungszeichen (Rötung, Überwärmung, Schwellung, Schmerzen, Funktionseinschränkung), unscharfe Abgrenzung zum gesunden Gewebe
  • Lokalisation: Finger, Hohlhand, Handrücken
  • Allgemeinsymptome: Fieber, Schüttelfrost, geschwächter Allgemeinzustand
Diagnose Anamnese: Klinik, Handverletzung
Körperliche Untersuchung: Hand (Wunde, Splitter), Palpation (Druckschmerz)
Labor: Blutbild (Leukozytose), CRP, BSG, Erregernachweis durch Abstrich
Apparative Diagnostik: Röntgen (Fremdkörper?)

Differentialdiagnose
  • Gicht
  • rheumatoide Arthritis
Komplikationen
  • Lymphangitis
  • Lymphadenitis
  • Sepsis
  • Entzündung von Muskeln, Sehnen, Nerven, Knochen, Blutgefäße
  • Nekrosen mit Funktionsverlust der Hand
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: akut: Ruhigstellung/Kühlung/ Hichlagerung, chronisch: Krankengymnastik
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssel Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Tetanusschutz
  • Operative Therapie: Abszesseröffnung, Drainage, chirurgische Sanierung
Bilder

ff