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Hospitalismus

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Hospitalismus

Deprivationssyndrom, Separationssyndrom, anaklitische Depression sind weitere Bezeichnungen für den Hospitalismus.Als Hospitalismus bezeichnet mannegative körperliche und psychische Auswirkungen eines Krankenhaus-/ Heimaufenthaltes.  Verursacht wird die Erkrankung durch ein Fehlen an Zuneigung und/oder Reizanbietung. Die Krankheit kann sich sowohl auf den Körper wie auch auf die Psyche sich auswirken. Streng getrennt kann das aber nicht betrachtet werde, da die Übergänge zwischen psychischen und körperlichen Auswirkungen doch sehr fließend sind. Die Stärke und Menge der Krankheitszeichen sind auch sehr variabel. Der Hospitalismus tritt vor allem in Alten-, Pflege-, Kinderheimen, in Krankenhäusern aber auch innerhalb der Familie auf. Es können davon Menschen jedes Alter betroffen sein. Die Erkrankung kann schlimmstenfalls auch zum Tode führen.

Leitmerkmale: verschiedene Krankheitssymptome die vor einem Krankenhaus-/Heimaufenthalt noch nicht vorhanden waren
Definition Beim Hospitalismus handelt es sich um die negativen Folgen eines stationären Krankenhausaufenthaltes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Deprivationssyndrom
  • Separationssyndrom
  • anaklitische Depression
  • Krankenhaus-Koller
  • emotionales Frustratationssyndrom
Einteilung
  • psychischer Hospitalismus (Hospitalismus-Syndrom): durch seelische/ emotionelle Vernachlässigung (zu wenig individuelle Zuneigung), => Entwicklungsverzögerung
  • infektiöser Hospitalismus: hygienische Vernachlässigung, nosokomiale Infektion, Erregerresistenzen
  • physischer Hospitalismus: pflegerische Vernachlässigung (Bewegungsmangel, Lagerungen, Prophylaxen), => Kontrakturen, Dekubitus, Atrophie der Muskulatur, Thrombose
Pathogenese Durch Vernachlässigung kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, der Verlauf ist dabei individuell verschieden. Anhängig von der Konstitution des Patienten, der Liegedauer und der Zuwendung

Ursachen
  • Vernachlässigung von Menschen, die Hilfe brauchen
Symptome                 
  • Infektabwehrschwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Kontaktstörungen
  • motorische Verlangsamung/Unruhe
  • Stereotypien
  • Aggression, Reizbarkeit
  • schnelle Ermüdbarkeit
  • mangelnde Körperhygiene
  • Angstzustände
  • Depression
  • Resignation
  • monotone Bewegungen
Diagnose Anamnese: Klinik, Heim-/Krankenhausaufenthalt
Labor: Erreger

Differentialdiagnose
  • Autismus
  • Asperger-Syndrom
  • Depression
  • schizoide Persönlichkeitsstörung
  • Schizophrenie
Komplikationen
  • Infektionen mit multiresistenten Keimen,
  • Depression
  • Borderline-Persönlichkeit
  • Kaspar-Hauser-Syndrom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, physikalische Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Infektbekämpfung

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