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Humeruskopffraktur

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Humeruskopffraktur

Oberarmkopffraktur, proximale Humerusfraktur, subkapitale Humerusfraktur sind weitere Bezeichnungen für die Humeruskopffraktur. Als Humeruskopffraktur bezeichnet man einen Knochenbruch am körpernahen Ende des Oberarms. Die Erkrankung wird in verschiedene Typen unterteilt. Ausschlaggebend hierfür ist, ob Knochenfragmente wie viele und große vorhanden, das Ausmaß der Fragmentverschiebung und die Höhe des Frakturverlauf. Ziel der Therapie ist es, dass der Knochen wieder richtig zusammenwächst. Eine konservative Therapie hängt davon ab, wie stark ein Bruch verschoben ist und wie viele Knochenstücke vorhanden sind. Operiert werden sollte, wenn die Bruchstücke stark gegeneinander verschoben sind, der Bruch sich nicht einfach einrenken lässt, es Abrissfrakturen an einem Knochenvorsprung seitlich des Oberarmkopfes gibt und Brüche aus mehreren Bruchstücken bestehen.

Leitmerkmale:  Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit des Oberarms/ der Schulter
Definition Bei der Humeruskopffraktur handelt es sich um eine Verletzung des Knochens am oberen Oberarm

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Oberarmkopffraktur
  • Proximale Humerusfraktur
  • Subkapitale Humerusfraktur
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: ältere
Einteilung nach AO
  • Typ A: extraartikulär, unifokale Fraktur mit geringem Risiko für eine Humeruskopfnekrose
  • Typ B: extraartikulär, bifokale Fraktur
  • Typ C: intraartikuläre Fraktur, meist mit Beteiligung des Collum antatomicum
Einteilung nach Neer
  • Typ I: unverschobene Fraktur, unabhängig wie viele Knochenstücke vorhanden sind
  • Typ II: Fraktur mit Verschiebung, 2 Bruchstücke, am Collum anatomcicum
  • Typ III: Fraktur mit Verschiebung, 2 Bruchstücke, am Collum chirurgicum
  • Typ IV: Fraktur mit Verschiebung, 2- 4 Bruchstücke, des Tuberculum majus ist mitbeteiligt
  • Typ V: Fraktur mit Verschiebung, 2- 4 Bruchstücke, des Tuberculum minus ist mitbeteiligt
  • Typ VI: Oberarmkopffraktur mit Luxation des Schultergelenks
Ursachen
  • Trauma: Sturz mit einer ausgestreckten Hand, auf den Ellenbogen oder auf die Schulter
  • Tumore: Knochentumore, Lymphome, Knochenmetastasen
Risikofaktoren
  • Alter
  • Osteoporose
Symptome
  • oberer Arm/Schulter: Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit, Schwellung, evtl. Bluterguss (Innenseite Arm/ seitlicher Brustkorb)
Diagnose Anamnese: Symptome, Trauma
Körperliche Untersuchung: Oberarm, Schulter (Motorik, Sensorik, Durchblutung)
Apparative Diagnostik: Röntgen, CT, MRT, EMG

Differentialdiagnose
  • Schulterluxation
  • Humerusschaftfraktur
  • distale Humerusfraktur
  • Ruptur der Rotatorienmanschette
  • Omarthrose
Komplikationen
  • Ruptur der Arteria circumflexa humeri anterior
  • Humeruskopfnekrose
  • Schultersteife
  • Verletzung von Nerven/Gefäßen/Sehnen
Therapie Meist konservativ:

  • Allgemeinmaßnahmen: Gilchrist-Verband (1 Woche), Ruhigstellung, Kälteanwendung, nach 1 Woche leichte Übungen, auf Kaffee/Alkohol verzichten
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Glucokortikoide
  • Operative Therapie: Plattenosteosynthese, Zuggurtungssosteosynthese
Bilder

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