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Hydrozephalus

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Hydrozephalus

Hydrocephalus, Wasserkopf, Hirnwasserabflussstörung sind weitere Bezeichnungen für den Hydrozephalus. Als Hydrozephalus bezeichnet man eine Erweiterung der Liquorräume durch einen Rückstau des Liquors. Pro Tag werden ungefähr 500 bis 700 ml Liquor gebildet. Dieser wird bis auf 150 ml, die im Liquorsystem des Gehirns verbleiben, wieder vom Venensystem aufgenommen. Wird aber zu wenig oder zu viel Hirnwasser abgeführt, kommt es dabei schon bei sehr kleinen Mengen zu Störungen wie einem Unter- oder Überdruck innerhalb des Schädels. Bei Hydrozephalus liegt eine Störung in der Liquorresorption vor, es kommt zu einem Liquorstau. Dieser Stau ist durch eine Schädelknochenveränderung nur bei Säuglingen äußerlich zu sehen, deren Schädelknochen noch weich sind. Sind die Fontanellen geschlossen so kommt es zu Druckbeschwerden am Gehirn (die Liquorräume werden größer, das Gehirngewebe verdrängt). Ziel der Behandlung ist es den Druck vom Gehirn zu entfernen, was meist nur durch eine Operation geschehen kann.

Leitmerkmale: langsam fortschreitende Kopfschmerzen und Druckzeichen
Definition Beim Hydrozephalus handelt es sich um eine Verbreiterung der Liquorräume mittels Liquorstauung

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hydrocephalus
  • Wasserkopf
  • Hirnwasserabflussstörung
Einteilung
  • Hydrocephalus internus: bei Verlegung der Abflusswege im Bereich des Mittelhirns oder der Aperturae, der Liquor staut sich in den Ventrikeln, diese verbreitern dadurch
  • Hydrocephalus externus: durch eine Hirnhautentzündung/ Subarachnoidalblutung kommt es zur Ausweitung der externen Liquorräume (Subarachnoidalraum)  
  • Hydrocephalus externus et internus: Erweiterung der Ventrikel und des Subarachnoidalraums
  • Hydrocephalus malresorptivus: durch unzureichende Resorption des Liquors
  • Hydrocephalus hypersecretorius: durch eine gesteigerte Produktion des Liquors
  • Hydrocephalus occlusus: durch eine gestörte Passage des Liquors
  • Hydrocephalus e vacuo: durch eine primäre Hirnatrophie
Ursachen
  • Verschlüsse der Liquorwege und darum Liquorstau
Risikofaktoren
  • angeborene Erkrankungen: Monosomie 4p, Arnold-Chiari-Malformation, Dandy-Walker-Syndrom, Klippel-Feil-Syndrom, Myelomeningozele, Enzephalozele, Hirnfehlbildungen
  • Erkrankungen: Meningitis, Enzephalitis, Toxoplasmose, Hirntumoren
  • Allgemein: Trauma, Thrombosen, Blutunverträglichkeit, intrakranielle Blutung, Operationen
Symptome
  • Allgemeinsymptome: psychische Veränderungen, Übelkeit, morgendliches (schwallartiges) Erbrechen, Neigung zu Schluckauf, Gähnen
  • zerebral: zunehmende Kopfschmerzen (Nacken, Stirn), Hirnnervenstörungen (Doppelbilder); unsystematischer Schwindel, druckschmerzhafte Nervenaustrittspunkte
  • Stauungspapille
  • Druckpuls: Blutdruckanstieg mit gleichzeitiger Pulsverlangsamung
  • Spätsymptome: Bewusstseinseintrübung bis Koma
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: transkranielle Sonografie, CT, MRT

Komplikationen
  • Hirnstammeinklemmung
  • Schock
Therapie
  • Operative Therapie: Shunt-Einlage
Bilder

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