Ziel |
- Kennen der Hygieneregeln im Operationssaal
- Einhalten der Regeln
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Mundschutz |
- in allen Räumen des OP-Bereichs muss eine Kopfhaube und ein Mundschutz getragen werden
- alle 2 Stunden bzw. nach Durchfeuchtung muss der Mundschutz gewechselt werden
- der Mundschutz muss Nase und Mund bedecken und darf nicht abgekappt werden
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Hände |
- kurz geschnittene Fingernägel
- Nagellack, künstliche Fingernägel sind nicht zulässig
- regelmäßige Hautpflege mit Hautschutzcremes
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Händedesinfektion |
- beim Ein-/Ausschleusen
- nach dem Toilettengang
- nach dem Kontakt mit Wunden
- vor dem Aufziehen von Medikamenten
- vor der Intubation
- nach dem Absaugen des Atmungssystem des Patienten
- nach jedem Patientenkontakt
- nach Ablegen der Handschuhe
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Beim Einschleusen |
- bis auf die Unterwäsche müssen in der Schleuse alle Kleidungsstücke gegen grüne Bereichskleidung ausgetauscht werden
- die Kopfhaube muss alle Haare bedecken
- Nase und Mund müssen hinter dem Mundschutz verborgen ein
- das Tragen von Schmuck an den Händen und Unterarmen ist nicht zulässig
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Im OP |
- eine hygienische Händedesinfektion ist des Öfteren durchzuführen (v.a. beim Legen einer Venenverweilkanüle). Bitte dabei die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels von einer Minute beachten
- die grüne Bereichskleidung ist nur im OP zu tragen
- bei sichtbarer Verunreinigung und nach septischen Eingriffen ist sie sofort zu wechseln
- nach dem Benutzen der Toilette und nach dem Verlassen des OP- Bereichs muss man sich neu einschleusen (= umziehen)
- nach einer Kontamination der Hände mit Sekret oder anderen Körperflüssigkeiten muss eine Händedesinfektion durchgeführt werden
- größtmöglichen Abstand zu sterilen Bereichen/Personen
- Türen während der Operation geschlossen halten
- beim Wechsel von einem OP-Saal zum nächsten muss eine hygienische Händedesinfektion vorgenommen werden
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Während der Narkose |
- Kanülen nach Gebrauch nicht wieder in ihre Schutzhülse stecken (Recapping)
- Spitze Gegenstände sofort in eine dafür geeignete Box abwerfen
- Einmalhandschuhe tragen bei: Kontakt mit Blut/Ausscheidungen und anderen körperlichen Flüssigkeiten, Schleimhautkontakt (In-/Extubation)
- nach einer Kontamination der Handschuhe ausziehen und die Hände desinfizieren
- wenn Spritzen von Körperflüssigkeiten ins Auge gelangen können eine Schutzbrille aufsetzen
- Bakterienfilter zwischen dem Tubus des Patienten und dem Beatmungssystem und zwischen dem Beatmungsgerät und dem Beatmungsschlauchsystem verwenden (es braucht nur 1x täglich das Schlauchsystem gewechselt werden)
- Absaugen von Sekreten nur mit Einmalhandschuhen, sterilen Absaugern, danach die Absaugvorrichtung durchspülen, Händedesinfektion
- gebrauchte Gegenstände: Tuben, Absauger usw. sofort und direkt in den dafür vorgesehene Abwurfbehältnissen entsorgen
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Medikamente |
- zu Boden gefallene Medikamente dürfen nicht wiederverwendet werden, müssen sofort entsorgt werden
- Narkosemittel nicht auf Vorrat aufziehen sondern unmittelbar vor der Narkose
- Medikamentenreste werden nach der Narkose sofort verworfen
- beim Verwerfen der Medikamente muss die Spritze vollständig entleert werden
- niemals Spritzen für mehrere Patienten verwenden (auch nicht bei Benützung eines Rückschlagventils)
- beim Aufziehen von Medikamenten Kanülen mit einem Filter für Glassplitter verwenden
- bei der Verwendung von Mehrdosisbehälter den Gummistopfen vor jeder Benützung desinfizieren (Datum und Uhrzeit des Anspruchs auf den Behälter schreiben)
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Raumordnung |
- während einer Operation müssen die Türen geschlossen bleiben, da sonst die Klimaanlage nicht richtig funktioniert
- die Personenzahl und Aktivitäten im Saal sollten auf das Notwendigste beschränkt werden
- septisch gekennzeichnete OP- Einheiten (gelber Streifen an der Tür) sollten nicht unnötig betreten werden. Ist man im septischen OP eingeteilt, ist ein Schuhwechsel an der Entsorgungstür vorzunehmen (ein Wagen mit Schuhen steht bereit). Danach muss man sich sofort in der Personalschleuse komplett umziehen (nur die Umlagerung des Patienten in sein Stationsbett ist noch erlaubt)
- zu sterilen Instrumenten und Personen ist ein Meter Abstand einzuhalten
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Bei Punktionen |
- um ein Verschleppen von Keimen vorzubeugen müssen vor jeder Punktion (egal auf welche Weise diese vorgenommen wird) Schutzmaßnahmen eingehalten werden
- hygienische Händedesinfektion vor jeder Punktion
- Handschuhe anziehen (steril oder unsteril hängt von der Punktionsart ab)
- bei starker Behaarung Rasur der Einstichstelle (Cave! Blutungen, offene Stellen ermöglichen ein Eindringen von Krankheitserreger in das Blutsystem)
- säubern und entfetten der Einstichstelle mittels alkoholischen Desinfektionsmittel
- Hautdesinfektion durch erneutes Besprühen der Einstichstelle mit dem alkoholischen Desinfektionsmittel
- bei größeren Punktionen werden sterile Handschuhe, Mundschutz, Schutzkleidung getragen und ein steriles Punktionsset verwendet
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Patient mit Infektionserkrankungen |
- Kennzeichnung des OP-Saales an den Außentüren mit gelben Bändern (septischer Saal)
- Keimbarriere: mit Desinfektion getränkte Tücher auf den Boden des Ein-/ Ausgangs zum OP legen
- den Patienten möglichst als letzte Operation in diesem Saal einplanen
- eine Überwachung im Aufwachraum ist zu vermeiden
- der Patient muss auf direktem Weg von der Schleuse in den OP und von dort wieder zurück in die Schleuse gefahren werden
- erweiterte Schutzmaßnahmen beim Personal: zusätzlicher Schutzkittel, Einmalhandschuhe, OP-Schuhe (evtl. besondere Farbe), evtl. Spezialmundschutze
- vor der Patient in den Saal kommt: nicht benötigte Utensilien/Geräte darin entfernen
- das Personal verlässt während der ganzen Operation nicht den Saal
- gebrauchtes Material muss gekennzeichnet werden (evtl. eine in einer Spezialbox entsorgt werden
- vor Verlassen des Saales: Schutzkittel ablegen, Handschuhe und OP-Schuhe wechseln, Mundschutz erneuern, Händedesinfektion
- danach die Bereichskleidung wechseln
- Bakterienfilter am Narkosegerät wechseln
- Gerät und Intubationswagen desinfizieren (Wischdesinfektion)
- den Operationsaal erst wieder benützen wenn er keimfrei ist (kann Stunden dauern, das Desinfektionsmittel eingetrocknet ist)
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Kontamination mit Blut eines Patienten mit Hep B/C oder HIV |
- bei Stichverletzung sofort die Blutung anregen (Druck auf die unmittelbare Umgebung des Stiches)
- Desinfektion mindestens 3 Minuten lang
- bei Kontamination des Auges, dies sofort mit reichlich Wasser spülen
- Blutabnahme beim Patienten und Testung auf HIV/Hepatitis
- sofortige Meldung des Unfalls in der Nothilfe mit Blutabnahme
- evtl. HIV-Postexpositionsprophylaxe
- bis zum Ausschluss einer Infektion: Schutzmaßnahmen bei sexuellen Kontakten
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