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Hypakusis

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Hypakusis

Schwerhörigkeit, Hörminderung, Hörschaden, Hörstörung sind weitere Bezeichnungen für die Hypakusis.Als Hypakusis bezeichnet man eine Verminderung des Hörvermögens. Die Töne können erst ab einer bestimmten Lautstärke gehört werden. Diese kann sowohl angeboren, wie auch erworben sein und mit den weiteren Lebensjahren immer weiter zunehmen. Leichte Formen werden vom Betroffenenfast gar nicht gemerkt. Es kann aber auch soweit kommen, dass eine Gehörlosigkeit vorliegt. Man unterscheidet hierbei drei Arten je nachdem wo die Ursache für die Schwerhörigkeit liegt. Ziel der Behandlung ist es, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet und die vorhandenen Beschwerden gemildert werden. Dies kann auf recht unterschiedliche Weise geschehen und hängt vor allem mit der Schwere der Nichthörens zusammen.

Leitmerkmale: erschwertes Hören bis Hörverlust
Definition Bei der Hypakusis handelt es sich um ein schlechteres Hören als die Allgemeinheit

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schwerhörigkeit
  • Hörminderung
  • Hörschaden
  • Hörstörung
Einteilung
  • Schalleitungsschwerhörigkeit: die Störung liegt im Aussen- oder Mittelohr, der Schall kann nicht mehr richtig vom Aussenohr zum Innenohr übertragen werden
  • Schallempfindungsschwerhörigkeit: die Störung liegt im Innenohr, der Schall kann nicht mehr richtig verarbeitet werden
  • Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit:
  • neurale Schwerhörigkeit: die Störung liegt bei den Hörnerven, der Schall wird nicht ausreichend zum Gehirn weitergeleitet
  • zentrale Schwerhörigkeit: die Störung liegt im Gehirn, der Schall wird nicht richtig verarbeitet (man kann mit den Tönen nichts anfangen)
  • kombinierte Schwerhörigkeit: die Störung liegt sowohl im Aussenohr als auch im Innenohr
Hörstufen
  • Normalhörigkeit: Hörverlust bis 20 %
  • geringgradige Schwerhörigkeit: Hörverlust bis 40 %
  • mittelgradige Schwerhörigkeit: Hörverlust bis 60 %
  • hochgradige Schwerhörigkeit: Hörverlust bis 80 %
  • beginnende Taubheit: Hörverlust bis 95 %
  • Taubheit: Hörverlust 100 %
Ursachen
  • angeboren: Gendefekte, Infektionen während der Schwangerschaft
  • erworben: Krankheiten, Traumen
Risikofaktoren
  • Aussenohr: Fehlbildungen, vermehrtes Ohrschmalz, Fremdkörper im Gehörgang, Otitis externa, Verlegung der Ohrtrompete, Knochenwucherungen, Verletzungen, Wasser im Ohr
  • Mittelohr: Tubenkatarrh, Paukenerguss, Trommelfellperforation, Myringitis, Otosklerose, Mittelohrentzündung, Cholesteatom, Barotrauma
  • Innenohr: angeboren, Presbyakusis, Mittelohrentzündung, Labyrinthitis
  • Infektionserkrankungen: Typhus, Herpes zoster, Masern, Mumps, Röteln, Zytomegalie, Toxoplasmose, Tuberkulose, Syphilis, Borreliose, Fleckfieber, Meningitis
  • Erkrankungen von Hörnerv/Gehirn: Schädel-Hirn-Trauma, Apoplex, Meningitis, Enzephalitis, Akustikusneurinom, Hirnblutungen, Gehirntumoren
  • Erkrankungen: Hörsturz, Morbus Menière, Knalltrauma, Wegener Granulomatose, Sepsis, Schalltrauma, Anämie, Diabetes mellitus, Altersschwerhörigkeit, Arteriosklerose der Gehirnarterien, Lupus erythematodes, Stress 
  • Noxen: Giftstoffe (Lösungsmittel, Schwermetalle), Medikamente, Alkohol, anhaltender Lärm
Symptome
  • Ohr: Töne/Geräusche werden schlecht wahrgenommen, Töne werden verzerrt
  • Allgemeinsymptome: Schwindel, Druckgefühl im Ohr, Ohrgeräusche, Depression
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Stimmgabel-Test
Apparative Diagnostik: Otoskopie, Weber-Test, Rinne-Test, Sprachaudiogramm. Tympanometrie, Tonschwellenaudiogramm, Sprachaudiometrie, Hirnstammaudiometrie, otoakustische Emissionen, Hirnrindenaudiometrie, CT, MRT

Komplikationen
  • Taubheit
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Spülung des äusseren Gehörgangs, Hörgerät
  • Medikamentöse Therapie: je nach Grunderkrankung
  • Operative Therapie: Parazentese, Adenotomie, Tympanoplastik

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