Definition |
Bei der Hyperaktivität ist der Antrieb gesteigert, die Aufmerksamkeit aber beeinträchtigt
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
- Zappelphilipp-Syndrom
- ADHS
- Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung
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Vorkommen (vor allem bei) |
- Kinder: vor dem 6. Lebensjahr
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Einteilung |
- hyperaktiver-impulsiver Typ: meist Jungen, überaktiv, Verhalten schwer zu kontrollieren
- unaufmerksamer Typ: meist Mädchen, Unkonzentriertheit, Unaufmerksamkeit
- Mischtyp
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Pathogenese |
Dopamin steht im synaptischen Spalt der Nervenverbindungen (Stammganglien, Frontalhirn => Aufmerksamkeit, Konzentration) nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung, weshalb es zu Störungen in der Informationsweiterleitung kommt (ständige Reizüberflutung des Körpers). Von außen kommenden Eindrücken können nicht mehr richtig verarbeitet werden und dringen unkontrolliert (ungefiltert) zum Gehirn vor
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Ursachen |
Unklar, evtl.:
- Elternhaus: Probleme (Leistungsdruck, Ängste), Reizüberflutung (Fernsehen, Videospiele, Lärm), Zeitmangel, Stress, familiäre Probleme, Waschmittel, Weichmacher In Kunststoffen, Bodenbeläge, Teppichkleber), vererbbar, Bewegungsmangel, Fehlen von Regeln/Ritualen/Grenzen
- Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Frontalhirn: Dopamin, Serotonin, Noradrenalin
- Nahrungszusätze: Säuremittel (E 229, E340, E 341), Geschmacksverstärker, Phosphatüberschuss, Salizylate, Zucker, Farbstoffe
- Umweltgifte: PVC, PCB, Chlorverbindungen, Insektizide
- Toxine: Alkohol, Rauchen, Drogen
- Parasiten-/Pilzbefall des Darms
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Zucker, Aromastoffe, phosphatreiche Nahrungsmittel
- Erkrankungen: Hyperthyreose, Tic, Tourette-Syndrom, Schizophrenie, Restless-legs-Syndrom, Autismus, hormonelle Schwankungen
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Risikofaktoren |
- gestörtes Lebensumfeld: fehlende Zuneigung, Störungen des Alltags
- Alkohol
- Rauchen
- Geburtsprobleme
- Allergien
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
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Symptome |
- im Säuglingsalter:
- Ess-/Schlafprobleme
- motorische Unruhe
- langanhaltende Schreiphasen
- Misslaunigkeit, wollen wenig Körperkontakt
- vom 5. Lebensjahr bis zur Pubertät:
- beeinträchtigte Aufmerksamkeit: Klassenclown, Störenfried, Konzentrationsschwäche, Lern-/Schulschwierigkeiten, stören in der Schule, machen ihre Hausaufgaben unsystematisch, lassen sich leicht ablenken
- Impulsivität: aggressive Ausbrüche, Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen
- motorische Überaktivität: übermäßiger Bewegungsdrang
- Fettsäuremangel: starker Durst, häufiges Wasserlassen, raue, trockene Haut/Haare, Kopfschuppen, brüchige Nägel
- Atopiezeichen: Ekzeme
- Sehstörungen: schlechtes Nachtsehen, Überempfindlichkeit bei hellem Licht, Störungen beim Lesen
- Aufmerksamkeitsstörungen: Ablenkbarkeit, Gedächtnisstörungen, emotionale Labilität/ Überempfindlichkeit, übertriebene Ängstlichkeit, Stimmungsschwankungen, Wutanfälle
- Schlafprobleme: Einschlafen, Aufwachen am Morgen
- Entwicklungsverzögerung
- im Erwachsenenalter:
- Vergesslichkeit, Unorganisiertheit
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Diagnose |
Anamnese: Symptomatik, Verhaltensbeobachtung, Familie, Suchtmittelmissbrauch Apparative Diagnostik: EEG
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Differentialdiagnose |
- psychisch: Angstzustände, entwicklungsbedingte Unruhe, Über-/ Unterforderung, geistige Behinderung, Aufmerksamkeitsstörung, Schizophrenie, Psychose, Zwangsstörung
- allgemein: Schwermetallbelastung, Nahrungsmittelüberempfindlichkeit
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Komplikationen |
- Angststörungen
- Depression
- Anfälligkeit für psychische Erkrankungen
- Sucht: Alkohol, Drogen, Medikamente
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Reize vermeiden (Fernsehen, Musik, Spielzeug während des Lernens), klarer Tagesdienstplan, Selbstwertgefühl aufbauen, Entspannungstechniken, Energie ablassen, Psychotherapie, Ergotherapie, Elterntraining, Verhaltenstraining, tägliche Bewegung an der frischen Luft
- Ernährungstherapie: Diäten; Vollwert, kein Fleisch, Fisch, Leber, Milch, Käse, Dosenmilch, Cola, Fertiggerichte, Kaffee, Pommes, Plätzchen, Schokoladenriegel
- Naturheilkundliche Therapie: Bachblüten, Homöopathie, Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie: Ritalin®, Vigil®, Antidepressiva, Beruhigungsmittel
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Prognose |
Heilung meist nicht möglich, Symptome verschwinden aber meist mit der Pubertät.
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