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Hyperemesis gravidarum

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Hyperemesis gravidarum

Unstillbares Schwangerschaftserbrechen ist eine weitere Bezeichnung für das Hyperemesis gravidarum. Als Hyperemesis gravidarum bezeichnet man ein übermäßiges und anhaltendes Erbrechen während der Anfangszeit einer Schwangerschaft (von der 6. bis ca. 20. Schwangerschaftswoche). Selten bleibt das Krankheitsbild über die 20. Schwangerschaftswoche hinaus bestehen. Es besteht bei massiven Erbrechen eine erhöhte Gefahr für Mutter und ungeborenes Kind.


Leitmerkmale: häufiges, starkes Erbrechen, Exsikkose während einer Schwangerschaft
Definition Unter einer Hyperemesis gravidarum versteht man eine extreme Übelkeit und Erbrechen während einer Schwangerschaft

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Unstillbares Schwangerschaftserbrechen
Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Hormone: HCG, Östrogen, Progesteron, Schilddrüsenhormone, Wachstumshormon, Prolaktin
  • Veränderungen: Verdauungstrakt, Immunsystem
  • Ernährung: Mangelernährung, Leberenzyme
  • Allgemein: Psyche (Stress/ emotionale Anspannung), Rauchen
  • Schwangerschaft: Mehrlingsschwangerschaft, erste Schwangerschaft
Symptome
  • Erbrechen: starke/andauernde Übelkeit, übermäßiges Erbrechen (mehr als 5x pro Tag, vor allem morgens, tags wie nachts, auch bei leeren Magen)
  • Allgemeinsymptome: Exsikkose, Gewichtsverlust, Schwindel, Appetitlosigkeit, trockene Zunge, Kreislaufschwäche (Tachykardie/ Hypotonie), Elektrolytentgleisungen (Herzrhythmusstörungen), Acetongeruch im Mund
Diagnose Anamnese: Klinik, Schwangerschaft
Körperliche Untersuchung: Gewicht
Labor: Blutbild, Elektrolyte, Vitamine, Schilddrüsenwerte, Leber-/ Nierenwerte
Apparative Diagnostik: Sonografie (Bauch)
Differentialdiagnose
  • Essstörungen
  • Erkrankungen des Verdauungstrakts
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Migräne
  • Blasenmole
Komplikationen
  • metabolische Alkalose
  • Präeklampsie
  • Verschlechterung des Allgemeinzustandes
  • Benommenheit bis Delirium
  • Wernicke-Enzephalopathie
  • Schäden an der Speiseröhre
  • Frühgeburt
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Flüssigkeit, Vitamine, Elektrolyte, Bewegung, Schlafhygiene, Massagen
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupressur, Akupunktur, Entspannungsübungen, Phytotherapie, Homöopathie
  • Ernährungstherapie: kohlenhydratreich, proteinreich, mehrmals täglich kleine Mahlzeiten, kohlensäurearme Getränke, säurearme Speisen, keine scharfen Speisen
  • Medikamentöse Therapie: Antiemetika, Vitamin B1/ B6