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Hyperkaliämische periodische Paralyse

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Hyperkaliämische periodische Paralyse

Adynamia episodica hereditaria, Gamstorp-Syndrom, primäre HyperPP, familiäre hyperkaliämische periodische Paralyse sind weitere Bezeichnungen für die hyperkaliämische periodische Paralyse. Bei der hyperkaliämischen periodischen Paralyse handelt es sich um eine seltene Ionenkanalerkrankung. Es kommt hierbei zu episodischen Muskellähmungen ausgelöst durch eine Hyperkaliämie. Es kommt hierbei einer unvollständigen schnellen Inaktivierung nach einer Depolarisation. Daraus resultiert eine Myotonie. Gemildert werden kann das Ganze durch fortgesetzte körperliche Aktivitäten.


Leitmerkmale: Attacken von Muskelschwäche bei Kindern
Definition Als hyperkaliämische periodische Paralyse bezeichnet man eine Muskelerkrankung mit episodischen Attacken von Muskelschwäche

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Adynamia episodica hereditaria
  • Gamstorp-Syndrom
  • Primäre HyperPP
  • Familiäre hyperkaliämische periodische Paralyse
Vorkommen
(vor allem)
  • meist vor dem 5. Lebensjahr
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-dominant (Chromosom 17, Genlokus q23.1- 25.3, SCN4A-Gen)
Auslöser
  • Allgemein: Ruhen nach körperlichen Anstrengung, Fasten, Stress, Schwangerschaften, Kälteexposition, Narkosen
  • Erkrankungen: Infektionen
  • Ernährung: kaliumreich
  • Medikamente: Glukokortikoide
Symptome
  • Nervensystem: episodenweise Lähmungen (15 Minuten bis eine Stunde, Hüft-/Schultermuskulatur; nicht Gesichts-/ Atemmuskulatur), Parästhesien
  • Allgemeinsymptome: dauerhafte Muskelschwäche
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Muskulatur
Labor: Kalium erhöht, Creatinkinase leicht erhöht, Genanalyse
Apparative Diagnostik: EMG
Differentialdiagnose
  • Andersen-Twail-Syndrom
  • dissoziative Konversionsstörung
  • hypokaliämische periodische Paralyse
  • Muskelschwäche
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: leichte Muskelarbeit, Fasten/ Kälte vermeiden
  • Ernährungstherapie: kohlenhydratreich, kaliumarm
  • Medikamentöse Therapie: Thiazide, Azetozolamid, Sabutamol