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Hypersexualität

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Hypersexualität

Sexsucht, Hyperlibido, Sexualabhängigkeit, Sexualzwang, Hypererotizismus sind weitere Bezeichnungen für die Hypersexualität. Als Hypersexualität bezeichnet man ein übernatürliches sexuelles Verlangen. Die Erkrankung hat viele Formen und auch sehr unterschiedliche Ursachen. Die Unterscheidung zwischen normal und nichtnormal fällt sehr schwer, da jeder Mensch ein anderes sexuales Verhalten hat. Ist Sex für einen Menschen sehr wichtig, spielt dieser bei einem anderen Menschen nur eine geringe Rolle. Meist ist es der Partner des Betroffenen, der die Grenze zum Unnormalen zieht, wenn dieser mit dem vermehrten Sex seines Partners überfordert ist. Ein Anzeichen für die Sucht ist auch, wenn der davon Betroffene sein sexuelles Verhalten nicht mehr unter Kontrolle hat und darunter auch leidet. Er kann sich auch nicht mäßigen, obwohl sein Verhalten für ihn negative Konsequenzen hat. Die Erkrankung hat meist einen schleichenden Beginn. Zuerst kommt es beim Sex noch zu einem Hochgefühl, das mit der Zeit aber immer weniger und kurzzeitiger wird. Die von der Krankheit Betroffenen fühlen sich mit der Zeit nicht mehr vollständig befriedigt, weshalb sie ihr sexuelle Aktivität immer mehr zu steigern versuchen. Der Sex wird somit zum Zwang und hat negative Folgen für den Alltag. Es werden Arbeit und Privatleben vernachlässigt, die Umgebung leidet darunter.

Leitmerkmale:  permanentes, sehr starkes Verlangen nach Sex
Definition Bei der Hypersexualität handelt es sich um ein erhöhtes sexuelles Verlangen und ein gesteigertes sexuell motiviertes Handeln

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Sexsucht
  • Hyperlibido
  • Sexualabhängigkeit
  • Sexualzwang
  • Hypererotizismus
Ursachen
  • Allgemein: Sex als Droge (Belohnung bei Selbstzweifeln), erlebter sexueller Missbrauch, genetische Veranlagung, gestörte Impulskontrolle
  • psychische Erkrankungen: Klüver-Bucy-Syndrom, Kleine-Levin-Syndrom, Zwangsstörung, Manie
  • Erkrankungen: Tumor der Nebennierenrinde
  • Medikamente: Dopaminantagonisten
  • Drogen: Kokain
Risikofaktoren
  • Einsamkeit
  • familiäre Konflikte
  • geringes Selbstwertgefühl
Symptome
  • Gefühl nie vollständig befriedigt zu sein
  • übermäßige Masturbation
  • ständig sexuelle Fantasien
  • permanente sexuelles Verlangen
  • starker Konsum von Pornografie
  • ständig wechselnde Sexualpartner
  • sexuell aufdringliches Verhalten zu Bekannten/Fremden
  • Vernachlässigung von Beruft/sozialen Kontakten
  • bei sexueller Enthaltung Entzugssymptome: Reizbarkeit, Unruhe, Nervosität
Diagnose Anamnese: Klinik, Partnerbefragung

Komplikationen
  • Geschlechtskrankheiten
  • Geldprobleme
  • Schwierigkeiten im Beruf/Partnerschaft
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, Gruppentherapie, Paartherapie, Selbsthilfegruppen
  • Medikamentöse Therapie: Pyschopharmaka

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