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Hyperthyreose
Schilddrüsenüberfunktion, Hyperthyreoidismus sind weitere Bezeichnungen für die Hyperthyreose. Bei der Hyperthyreose kommt es zu einer Überproduktion und vermehrten Sekretion von Schilddrüsenhormonen mit Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel (Hypermetabolismus). Da der ganze Körper von der Erkrankung betroffen ist, kommt es an fast allen Organen zu Beschwerden, die sich bei den davon betroffenen Personen unterschiedlich stark ausprägen können. Die Ursachen hierfür sind meistens eine Morbus Basedow oder eine Schilddrüsenautonomie. Kompliziert sich die Erkrankung zu einer lebensbedrohlichen Form, so spricht man von einer thyreotoxischen Krise. Ziel der Behandlung ist es die Produktion und Sekretion der Schilddrüsenhormone wieder zu normalisieren.
Definition | Bei der Hyperthyreose handelt es sich um eine krankhafte Überfunktion der Schilddrüse mit vermehrter Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen |
Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
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Vorkommen (vor allem bei) |
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Einteilung |
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Formen |
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Pathogenese | Durch Erkrankung der Schilddrüse kommt es zu einer Erhöhung der Schilddrüsenhormone im Blut und damit zu einer Steigerung des Kohlenhydrat-/ Protein- und Fettstoffwechsel |
Ursachen |
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Risikofaktoren |
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Symptome | Struma (90% der Fälle); Exophthalmus (50% der Fälle; heraustretendes Auge mit unvollständigem Lidschluss):
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Psychosomatik |
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Diagnose | Anamnese: Klinik, Medikamente, Kontrastmitteluntersuchung Körperliche Untersuchung: Fingertremor, Schwellungen (Schienbein), Struma, „Schwirren“ über Struma, Herzfrequenz hoch, Rhythmusunregelmäßigkeiten, große Blutdruckamplitude, Hypertonie (sekundär) Labor: T3/T4 erhöht, TSH erniedrigt, Schilddrüsenantikörper (TRAK, anti-TPO-AK) Apparative Diagnostik: Sonografie (Größe, Verdrängung), Dopplersonografie (vermehrte Vasuklarisierung), Szintigrafie (Knoten), Röntgen/ CT (Umgebung), Biopsie (Tumor?) |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen |
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Therapie |
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Prognose | Rezidive. |
Sonderform: Thyreotoxische Krise |
Plötzlicher extremer Anstieg der Schilddrüsenhormone (z.B. durch Kontrastmittel, Sepsis), Letalität: 30-50 %.
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Symptome |
Hyperthyreose |
Hypothyreose |
Haut | Feucht, warm, rot, weich, dünn | Trocken, kühl, blass, teigig, schuppig, verdickt |
Nägel | Normal | Brüchig |
Wärme/Kälte | Wärmeempfindlich | Kälteempfindlich |
Blutdruck/Herz | Hypertonie, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen | Hypotonie, Bradykardie |
Nervensystem | Tremor, Schlafstörungen, nervös, reizbar | Müdigkeit, Depression, antriebslos, Leistungsabfall |
Reflexe | Erhöht | Verlangsamt |
Reaktion | Normal bis überschießend, leicht irritierbar | Verlangsamt, gleichmäßig |
Stuhl | Durchfälle | Obstipation |
Gewicht | Abnahme (trotz gesteigerten Appetites/Heisshunger) | Zunahme (trotz teilweiser Appetitlosigkeit) |
Muskulatur | Fingertremor | Muskelschwäche |
Schweiß | Ja | Nein |
Ödeme | Lidödeme | Myxödem |
Stimme/Sprache | Normal, hastig, Tremor | Heiser, langsam, behäbig |
Menstruation | Normal bis Oligomenorrhoe | Menorrhagien |
Notfallmaßnahmen bei der thyreotoxischen Krise:
- Anruf: Notarzt
- Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
- Lagerung: erhöhter Oberkörper
- Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- Reanimation: wenn nötig
- Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung
ff