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Hypoglossusparese

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Hypoglossusparese

Hypoglossuslähmung ist eine weitere Bezeichnung für die Hypoglossusparese. Bei der Hypoglossusparese handelt es sich um eine Lähmung des Nervus hypoglossus. Der Nerv ist der zwölfte Hirnnerv und versorgt rein motorisch die Zungenmuskulatur. Bei einer beidseitigen Lähmung kommt es zur staken Einschränkung der Zungenbeweglichkeit. Die Zunge kann nicht mehr herausgestreckt werden.


Leitmerkmale:  die herausgestreckte Zunge weicht zur kranken Seite hin ab
Definition Als Hypoglossusparese bezeichnet man eine Erkrankung des 12. Hirnnerv mit Lähmung der Zungenmuskulatur

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hypoglossuslähmung
Einteilung
  • zentrale Hypoglossusparese:
    • Einteilung: supranukleäre/ nukleäre Parese
    • Ursachen: Läsion des Tractus corticonuclearis (Mediainfarkt)
    • Symptome:  meist ohne, selten Atrophien/ Faszikulationen
  • periphere Hypoglossusparese:
    • Ursachen: Läsion des Nucleus nervi hypoglossus oder des Nervs selbst
    • Symptome: Zungenparese mit Atrophie/ Faszikulationen, herausgestreckte Zunge weicht zur gelähmten Seite hin ab, kein schnelles Hin- und Herbewegen der Zunge, mühsamen Sprechen
Ursachen
  • zentrale Hypoglossusparese: Hirnstammblutung, Hirnstamminfarkt, Hirntumoren
  • periphere Hypoglossusparese:
    • bei Schädigung des Nervenkerns: Hirnstamminfarkt, Poliomyelitis, multiple Sklerose, Motoneuronenerkrankung, Syringobulbie, Hirntumoren
    • bei Schädigung des Nervs:
      • intrakranielle Schädigung: Platybasie, Arnoild-Chiarai-Malformation, Morbus Paget, Tumore (Chordom/Neurinom), Osteomyelitis des Klivus
      • bei Schädigung des Canalis nervi hypoglossi: Metastasen (von HNO-Tumoren/ Lymphome/ Glomustumore), Granulome (Sarkoidose, Morbus Wegener), periphere Läsion
      • periphere Läsion: Operationen (Carotisdissektion, Neck dissection, Thrombendarteriektomie, Tonsillektomie), Strahlentherapie, Aneurysma der Arteria carotis interna
  • allgemein: Herpes zoster, Mononukleose, amyotrophe Lateralsklerose, Botulismus, Guillain-Barre-Syndrom, Bickerstaff-Enzephalitis, Möbius-Syndrom, Nacken-Zungen-Syndrom, Infektionen (Neurosyphilis/ Borreliose/ Tuberkulose/ HIV) Gifte (Blei, Arsen, Kohlendioxid)
Symptome
  • Zunge: Abweichen zur kranken Seite, Atrophie
  • evtl.: Sprachstörung, Schluckstörung
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Operationen
Körperliche Untersuchung: Zunge (Atrophie/ Abweichung)
Apparative Diagnostik: MRT (Kopf), Elektromyografie (Zunge)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Logopädie