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Krankheiten
Hypokaliämische periodische Paralyse

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Hypokaliämische periodische Paralyse

Westphall-Krankheit ist eine weitere Bezeichnung für die hypokaliämische periodische Paralyse. Als hypokaliämische periodische Paralysebezeichnet man eine Erkrankung mit einem Auftreten von Lähmungen bei gleichzeitigem Vorhandensein einer Hypokaliämie. Es kommt hierbei des Öfteren zu einer Paralyse aller vier Gliedmaßen gleichzeitig, ausgelöst durch eine Fehlfunktion der muskulären Ionenkanäle (Natrium, Kalium, Calcium). Die Erkrankung beginnt meist im zweiten Lebensjahrzehnt.


Leitmerkmale:  periodische Lähmung aller vier Glieder
Definition Bei der hypokaliämischen periodischen Paralyse handelt es sich um eine periodische Muskellähmung mit Abfall des Kalium-Blutspiegels

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Westphall-Krankheit
Auslöser
  • Allgemein: Stress, Aufregung, Angst, Bewegungsmangel, Ruhepausen nach körperlicher Belastung, Kälte
  • Ernährung: kohlenhydratreich, große Mengen an Salz
  • Medikamente: Glukokortikoide
  • Noxen: Alkohol
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-dominant (Chromosom 1, Genort q32, CACNA1S-Gen oder Chromosom 17, Genort q23 -25, SCN4A-Gen)
Symptome
  • Lähmungen: immer wieder auftretend (über Minuten bis Stunden, andauernd über 24 bis 48 Stunden), vor allem an den Extremitäten (proximal starker als distal)
  • Muskeln: Schwäche
  • Allgemeinsymptome: keine Lähmung der Atemmuskulatur, keine Bewusstseinseintrübung, keine Sprachstörung
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Provokationstest
Labor: Kalium erniedrigt, Kreatinkinase, Leberwerte, Genanalyse, Chromosomenanalyse
Apparative Diagnostik: Sonografie, MRT (Muskeln), EKG, Muskelbiopsie, EMG
Differentialdiagnose
  • Anderson-Tawil- Syndrom
  • thyreotoxische periodische Paralyse
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Physiotherapie
  • Ernährungstherapie: Kaliumzufuhr
  • Medikamentöse Therapie: Kalium, Carboanhydrasehemmer, kaliumsparende Diuretika