Ich-Störung

Als Ich-Störung bezeichnet man eine psychische Störung der Persönlichkeit, bei der der daran Erkrankte zwar zwischen Ich und Nicht-Ich unterscheiden kann, aber nicht zwischen dem Ich und den Umweltgrenzen. Es werden unter dem Begriff verschiedene psychische Auffälligkeiten zusammengefasst, deren gemeinsames Symptom eine Störung der Selbstwahrnehmung ist. Der Patient kann sich dabei nicht mehr deutlich von seiner Umwelt abgrenzen und er nimmt sich nicht als eigenes Individuum mit selbst gesteuertem Willen und selbst bestimmten Handlungen wahr. Man denkt, dass die eigenen Gedanken und Handlungen von außen gesteuert werden. Das Ganze spielt sich auf der rationalen (die Gedanken werden von außen gesteuert, gelesen, benutzt) und der emotionalen Ebene (der eigene Körper wird als fremd erachtet) ab. Es beeinflusst somit das eigene Denken, Fühlen und Beziehungen.

Definition	Bei der Ich-Störung handelt es ich um eine Erkrankung der Psyche mit Störungen der Ich-Umwelt-Grenze
Einteilung	Erleben einer Fremdbeeinflussung: Gedankenausbreitung: glaubt, dass Andere seine Gedanken lesen können, Andere wissen was man selbst denkt Gedankeneingebung: glaubt von außen gesteuert/beeinflusst zu werden, Gedanken werden einem von außen aufgedrängt Gedankenentzug: glaubt seine Gedanken werden ihm weggenommen Willens- und Empfindungsbeeinflussung: glaubt Handlungen/ Gedanken werden von außen gesteuert oder kontrolliert, glaubt Dinge tun zu müssen die er nicht tun will Erleben auf emotionaler Ebene: Depersonalisation: die eigene Person oder Teile davon erscheinen fremd („Ich schaue mir zu, was ich mache, aber ich bin es nicht“) Derealisation: Umgebung, Objekte, Menschen erscheinen unwirklich, künstlich, räumlich verändert multiple Persönlichkeiten: glauben mehrere Personen zu sein
Ursachen	Schizophrenie epileptische Aura extreme Übermüdung/Erschöpfung Alkoholdelir paranoide Zustände posttraumatische Belastungsstörung Demenz
Symptome	übertriebene Emotionalität müssen immer im Mittelpunkt stehen Dramatisierung von Erlebnissen können keine eigenen Gefühle zulassen leicht beeinflussbar änderst schnell ihre eigene Meinung wechseln oft den Partner
Diagnose	Anamnese: Klinik
Differentialdiagnose	Wahn Denkstörungen Orientierungsstörungen Sinnesstörungen
Therapie	Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung. Psychotherapie, Verhaltenstherapie