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Idiopathische intrakranielle Hypertension

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Idiopathische intrakranielle Hypertension

Benigne intrakranielle Hypertension ist eine weitere Bezeichnung für die idiopathische intrakranielle Hypertension. Als idiopathische intrakranielle Hypertension bezeichnet man eine Liquordruckerhöhung ohne nachweisliche organische Ursache. Meistens davon betroffen sind übergewichtige Frauen im gebärfähigen Altem. Das überschüssige Fett drückt auf den Brustkorb, so dass das Blut vom Kopf nicht mehr richtig abfließen kann. Dadurch staut sich dieses in den Schädel zurück und verursacht dort eine Druckerhöhung. Dies äußert sich dann mit starken täglich auftretenden Kopfschmerzen und Sehstörungen. Ziel der Therapie ist es den Liquordruck so schnell wie möglich zu senken und damit die Sehkraft zu erhalten.

Leitmerkmale:  sehr starker und langanhaltender Kopfschmerz, Sehstörungen
Definition Bei der idiopathischen intrakraniellen Hypertension handelt es sich um einen erhöhten Hirndruck ohne, dass man die Ursache hierfür kennt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Benigne intrakranielle Hypertension
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen mit Adipositas: zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr
Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • starke, rasche Gewichtszunahme
  • Schwangerschaft
  • Hormonstörungen
  • chronische obstruktive Lungenerkrankung
  • Medikamente: Kortison, Antibiotika, Retinoide
Symptome
  • Kopfschmerz: stark, langanhaltend (über Stunden), täglich, ein- oder beidseits, verschlechtert sich durch körperliche Tätigkeiten/Niesen/ Bücken
  • Sehstörungen: Visusminderung, Doppelbilder, kurzzeitige Verdunkelungen, Gesichtsfeldausfälle
  • durch Liquordrucksteigerung: Stauungspapille, pulsierender Tinnitus
  • Allgemeinsymptome: Schwindel, Übelkeit, keine Bewusstseinsstörung
Diagnose Anamnese: Klinik, Medikamente, Vorerkrankungen, Adipositas, Sehstörungen
Körperliche Untersuchung: Augen, Nerven
Test: Sehtest
Apparative Diagnostik: CT, MRT, optische Kohärenttomographie, digitale Substrakionsangiografie, Liquoruntersuchung, Ophthalmoskopie (Schwellung der Stelle des Austrittes des Nervus opticus)

Differentialdiagnose
  • Gehirntumore, Metastasen
  • Lupus erythematodes
  • Guillain-Barre-Syndrom
  • Morbus Behcet
  • Sinusvenenthrombose
  • Meningitis
  • Nebenniereninsuffizienz
  • Hyper-/Hypoparathyreoidismus
  • Hypothyreose
  • Morbus Cushing
  • Niereninsuffizienz
  • Vitamin-A-Mangel
Komplikationen
  • Optikusatrophie
  • Erblindung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Körpergewicht senken
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Diuretika
  • Operative Therapie: Liquorablass, Liquorshunt

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