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Influenza

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Influenza

Virusgrippe, echte Grippe ist eine weitere Bezeichnung für die Influenza. Als Influenza bezeichnet man eine akute, hoch ansteckende und fieberhaft verlaufende Infektionskrankheit der oberen Luftwege. Die Ursachen hierfür sind vor allem das Einatmen von infiziertem Material. Es ist sowohl eine Tröpfen-, Schmier- wie auch eine Kontraktinfektion möglich. Die Krankheitserreger binden sich an die Rezeptoren der Zellen des Atemsystems. Dringen danach in diese ein, vermehren sich dort und zerstören sie. Dadurch kommt es zu einer Freisetzung von sehr vielen neuen Viren. Der Körper wehrt sich dagegen mit einer Entzündungsreaktion. Der Verlauf der Erkrankung ist sehr unterschiedlich, von relativ harmloser bis zu lebensgefährlicher Form. Oft treten fast keine typischen Beschwerden auf. Die meisten Symptome klingen nach körperlicher Schonung meist nach gut sieben Tagen ab. Die Rekonvaleszenz kann aber auch deutlich verzögert sein (Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche, niedriger Blutdruck). Gefährlich wird es aber dann, wenn es zu einer Sekundärinfektion kommt, wobei sich Bakterien auf die Viruserkrankung draufsetzen. Da der Körper durch die Virusinfektion schon geschwächt ist, können die Bakterien somit voll angreifen ohne eine große Abwehrfunktion des Körpers befürchten zu müssen.

Leitmerkmale: akute Grippesymptome, hohes Fieber, Beschwerden des Atmungstraktes
Definition Bei der Influenza handelt es sich um eine akute Erkrankung der Atemwege durch die Influenza-Viren

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Virusgrippe
  • Echte Grippe
Erreger
  • Influenza-Virus A, B, C
  • Typ C nur milde Infekte
  • Typ A große Epidemien: der Erreger mutiert
Ausbreitung
  • weltweit
  • alle 2-3 Jahre epidemisch
  • alle Jahrzehnte: Pandemien (jede 10-20 Jahre)
Ansteckung
  • Tröpfcheninfektion (von der Inkubationszeit an bis eine Woche nach Auftreten der ersten Symptome)
  • Schmier-/Kontaktinfektion
Risikofaktoren
  • niedrige Luftfeuchtigkeit
  • Kälte
Kurzbeschreibung Als Eintrittsstelle dient der Nasen-/Rachen-Raum, es kommt zu entzündlichen Schleimhautanschwellungen, diese begünstigen wiederum eine bakterielle Sekundärinfektion

Inkubationszeit 1-3 Tage

Symptome Unterschiedliche Schweregrade, schwerer Verlauf nur bei 20% der Erkrankten:

  • uncharakteristische Allgemeinsymptome: starkes Krankheitsgefühl, Kopf-/Glieder-/ Rückenschmerzen, Brennen im Rachen, trockener Husten, Heiserkeit, spärliches, zähes Sputum, Schnupfen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit
  • plötzlicher Beginn mit Frösteln (bis Schüttelfrost) und hohem Fieber (über 40 Grad Celsius), relative Bradykardie, ausgeprägtes Krankheitsbild
  • bei Übergriff auf dem Darm: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • bei älteren Patienten: Kreislaufschwäche
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Blut: Leukopenie, bei bakteriellen Sekundärerkrankungen: Leukozytose, CRP erhöht, BKS erhöht, Antigen-/Antikörpernachweis (Rachenabstrich)
Apparative Diagnostik: Rachenabstrich, bronchoalveoläre Lavage

Differentialdiagnose
  • pulmonal: grippale Infekte, Erkältung, Sinusitis, Pneumonien, Tbc
  • Infektionen: Ornitose, Q-Fieber, Typhus
Komplikationen Kann innerhalb von Stunden oder Tagen zum Tod führen, der Verlauf wird von den begleitenden bakteriellen Sekundärinfektionen bestimmt:

  • Bronchopneumonie
  • Sinusitis
  • Epiglottitis
  • Otitis media
  • Myokarditis
  • Herzrhythmusstörungen
  • Meningitis
Immunität/Prophylaxe
  • aktive Immunisierung (1 Jahr)
  • Immunität gegenüber dem einzelnen Erreger
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Bettruhe, körperliche Schonung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Medikamentöse Therapie: Virostatika, M2-Membranproteinhemmer, Neuraminidas-Hemmer
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises, Tod

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