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Inguinaltunnel-Syndrom

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Inguinaltunnel-Syndrom

Meralgia paraesthetica, Leistentunnelsyndrom, Bernhardt-Roth-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für das Inguinaltunnel-Syndrom.Als Inguinaltunnel-Syndrom bezeichnet man eine Erkrankung verursacht durch ein Zusammendrücken des sensiblen Nervus cutaneus femoris lateralis unter dem Leistenband. Sie kommt vor allem bei Männern vor. Es ist das dritthäufigste Engpasssyndrom nach dem Karpaltunnelsyndrom und dem Thoracic-Outlet-Syndrom. Der Nerv wird bei seinem Durchtritt durch die Fasern des Musculus obliquus externus abdominalis und des Musculus obliquus internus abdominalis abgedrückt. Dadurch kommt es zu verschiedenen Beschwerden an der Außenseite des Oberschenkels, die sich bei Beugung im Hüftgelenk bessern. Nur in sehr wenigen Fällen tritt die Krankheit beidseits auf. Ziel der Behandlung ist es den Nerv zu entlasten, damit die Beschwerden wieder vergehen können.

Leitmerkmale:  Schmerzen/Sensibilitätsstörungen an der Außenseite des Oberschenkels
Definition Beim Inguinaltunnel-Syndrom handelt es sich um eine Engpasssyndrom mit Kompression des Nervus cutaneus femoris lateralis

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Meralgia paraesthetica
  • Bernhardt-Roth-Syndrom
  • Leistentunnelsyndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen kommt es zu einer Kompression (Zusammendrücken) des Nervus cutaneus femoris lateralis, v.a. ist die Stelle am Leistenband betroffen an der der Nerv durch den Musculus obliquus externus abdominis und den Musculus obliquus internus abdominis hindurchtritt

Ursachen
  • Druck auf den Nervus cutaneus femoris lateralis (v.a. im Gebiet des Leistenbandes)
  • medizinische Eingriffe am Becken (Beckenkammpunktion, Hüftgelenksoperationen)
Risikofaktoren
  • Adipositas
  • Schwangerschaft
  • Magensucht
  • Diabetes mellitus
  • überwiegende stehende Arbeit
  • langer Spaziergang
  • enge Kleidung (Hosen)
Symptome
  • Oberschenkel (Außenseite): brennende Schmerzen, Parästhesien
  • Schmerzen: bessern sich bei Beugung im Hüftgelenk, schlechter bei Überstreckung des Hüftgelenks und dabei Beugung des Knies in Seitenlage, längeres Stehen
  • Motorik: aber keine motorische Beeinträchtigung
Diagnose Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: neurologische Untersuchung, Nervenleitgeschwindigkeit
Apparative Diagnostik: Elektroneurographie, MRT

Differentialdiagnose
  • Coxarthrose
  • Beckentumoren
  • diabetische Polyneuropathie
  • Radikulopathie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Risikofaktoren, enge Kleidung vermeiden
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Neuraltherapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Glukokortikoide
  • Operative Therapie: Neurolyse
Bilder
Video

ff