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Inhalationstrauma

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Inhalationstrauma

Als Inhalationstrauma bezeichnet man eine Atemwegserkrankung infolge von Einatmen schädigender Gase oder Aerosole. Die Erkrankung zählt zu den Thoraxtraumen. Die schädigenden Gase oder Aerosole können dabei heiß, tiefkalt, giftig und auch ätzend sein. Man unterscheidet zwischen drei Arten von Trauma, je nachdem was eingeatmet wurde. Der davon Betroffene ist ein medizinischer Notfall und gehört zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus. Die geschädigte Schleimhaut der Atemwege kann nämlich sehr schnell anschwellen, wodurch die Atemwege verlegt werden und nicht mehr genügend Sauerstoff, für die Versorgung des ganzen Körpers, gelangt in die Lungen. Ziel der Behandlung ist die Atemwege offen zu halten und eine gute Versorgung der Zellen des Körpers mit Sauerstoff zu gewährleisten.

Leitmerkmale: starke Atembeschwerden nach Einatmen von giftigen Gasen
Definition Beim Inhalationstrauma handelt es sich um eine Verletzung der Atemwege durch die Inhalation von heißen oder giftigen Stoffen

Einteilung/Ursachen
  • thermisches Inhalationstrauma:  durch Einatmen von heissen Gasen (Brände/ Explosionen) oder kalten Gasen (flüssiger Stickstoff)
  • chemisches Inhalationstrauma: durch Einatmen von Gasen beim Verbrennen von Kunststoffen oder Chemikalien
  • toxisches Inhalationstrauma: durch Einatmen von giftigen Gasen und Verbrennungsprodukten
Pathogenese Durch Einatmen von dem Körper schädigenden Gasen kommt es zu Verletzungen der Atemwege und der Lunge. Die Verletzungen sind unterschiedlich wie die eingeatmeten Gase

Symptome
  • pulmonal: schwereDyspnoe, Husten, Heiserkeit, Stridor, Tachypnoe
  • Allgemeinsymptome: Bewusstlosigkeit, Zyanose, Desorientiertheit, Hypoxie
Diagnose Anamnese: Klinik, Gasinhalation, evtl. Verbrennungen
Körperliche Untersuchung: Rachen, Lunge (Auskultation: Rasselgeräusche)
Labor: Blutgase
Apparative Diagnostik: Röntgen, Bronchoskopie

Komplikationen
  • ARDS
  • Oropharynxödem
  • Ersticken
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Verletzungen an Atemwege und Lunge, Intensivtherapie, Flüssigkeitszufuhr
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Glucokortikoide
  • Operative Therapie: Beatmung

 

Notfall

Notfallmaßnahmen beim Inhalationstrauma:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, entfernen aus der Umgebung der Gase
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung, Beatmung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang

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