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Instabiler Thorax

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Instabiler Thorax

Thoraxinstabilität ist eine weitere Bezeichnung für den instabilen Thorax. Der instabile Thorax ist eine fehlerhafte Beweglichkeit des Brustkorbs, die lebensgefährlich ist. Es kommt hierbei zu sehr starken Schmerzen und einer starken Einschränkung der Atemmechanik (respiratorische Insuffizienz). Meistens kommt es hierbei zu Frakturen von mindestens drei benachbarten Rippen, die ein Segment der Brustwand vom Rest des Brustkorbes unabhängig machen. Dieses bewegliche Segment bewegt sich bei Inspiration nach innen bei Exspiration nach außen. Mit dem Thorax können aber auch noch die Lunge, das Herz oder die großen Thoraxgefäße mitverletzt sein.


Leitmerkmale:  paradoxe Atmung, Thoraxschmerzen, Hypoxie
Definition Beim instabilen Thorax handelt es sich um eine lebendsbedrohliche traumatische Verletzung des Brustkorbs mit Bruch der Rippen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Thoraxinstabilität
Ursachen
  • massives Thoraxtrauma mit Rippenfraktur/ -serienfraktur oder/und Sternumfraktur
Symptome
  • Atemsystem: paradoxe Atmung, Zyanose, Hypoxie, Tachypnoe
  • Thorax: starke Schmerzen, Krepitationen, paradoxe Bewegungen der Thoraxwand
  • Allgemeinsymptome: Bewusstseinstrübung
Diagnose Anamnese: Klinik, Trauma
Körperliche Untersuchung: Thorax (Schmerzen/ Instabilität), Atmung (schwache Atemgeräusche), Kapnografie
Labor: Blutgase
Apparative Diagnostik: Röntgen, Thorax-CT, MRT
Differentialdiagnose
  • Pneumothorax
  • Lungenkontusion
  • ARDS
Komplikationen
  • Hypoventilation
  • Lungenkontusion
  • Pneumothorax
  • Hämatothorax
  • Pneumonie
  • ARDS
  • Herzverletzungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ruhigstellung der Brüche über Taps/ Dachziegelverband, Atemtherapie, Sauerstoffgabe, frühzeitige Intubation, Physiotherapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Homöopathie, Medical Taping, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: Osteosynthese
Notfall

Notfallmaßnahmen beim instabilen Thorax:

  • - Anruf: Notarzt (Tel.112)
  • - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • - Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage (Lagene auf Seite ohne Rippenbrüche)
  • - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • - Reanimation: Intubation
  • - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang