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Interstitielles Lungenödem

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Interstitielles Lungenödem

Als interstitielles Lungenödem bezeichnet man eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeiten im Gewebezwischenraum (Interstitium) der Lunge. Die Erkrankung ist eine besondere Form des Lungenödems. Dies Ursachen hierfür sind sehr umfangreich. Ziel der Behandlung ist es diese Ursachen zu erkennen und dann entsprechend zu behandeln. Sind nur die Zellzwischenräume davon befallen, so macht das Krankheitsbild keine Beschwerden.

Leitmerkmale:  Dyspnoe, unproduktiver Husten
Definition                   Beim interstitiellen Lungenödem handelt es sich um eine Wasseransammlung innerhalb des bindegewebigen Stützgerüsts der Lunge und dem Interstitium

Ursachen
  • kardiale Ursachen: Aortenklappenstenose/-insuffizienz, Herzinfarkt, Myokarditis, Herzrhythmusstörungen, dekompensierte Linksherzinsuffizienz, Kardiomyopathie
  • allergisch-toxische Ursachen: Reizgase (Ozon, Stickstoffoxid, Sauerstoff in hoher Konzentration), Heroin, Mageninhalt
  • allergische Ursachen: Anaphylaktischer Schock
  • neurogene Ursachen: Hirntumoren, Enzephalitiden, Schädel-Hirn-Trauma
  • pulmonale Ursachen: Pneumonie, Lungenembolie, Lungenödem
  • Hypoproteinämie: Leber-/Niereninsuffizienz (Überwässerung, Eiweißmangel), Urämie, Verbrennungen, Hunger
  • Hypervolämie: eiweißreiche Flüssigkeiten (Überfundierung)
  • Höhenkrankheit
  • Pankreatitis
Symptome
  • pulmonal: Tachypnoe, Orthopnoe, nächtlicher/unproduktiver Husten
  • dermal: Zyanose, graue, schweißige Haut
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Auskultation der Lunge (feuchte Rasselgeräusche), Klopfschall gedämpft
Apparative Diagnostik: Röntgen

Komplikationen
  • intraalveoläres Lungenödem
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen des Lungenödems (Herz, Niere), strikte Flüssigkeitseinschränkung, Sauerstoffgabe, sitzende Haltung, sitzende Lagerung mit tief hängenden Beinen, unblutiger Aderlass (anbringen von Blutdruckmanschetten an 3 Extremitäten, diese werden jeweils für 5 Minuten knapp unter den systolischen Blutdruck gestaut (Puls an der Extremität noch tastbar) und dann im Uhrzeigersinn ausgetauscht, so dass immer eine andere Extremität frei bleibt)
  • Medikamentöse Therapie: Diuretika (Entwässerung zur Senkung der Vorlast des Herzens), Nitrate, Kortikosteroide, Sedierung, Katecholamine (Hypotonie), Analgetika
  • Operative Therapie: evtl. maschinelle Beatmung
Bilder

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