Anästhesie
Intubationslarynxmaske (Fastrach)

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Intubationslarynxmaske (Fastrach)

Intubation des Patienten mittels Larynxmaske über die anschließend ein Spezialtubus geschoben wird.

Allgemein
  • wird unsteril geliefert und muss vor jeden Gerbrauch gereinigt und sterilisiert werden
  • es wird blind über die Trachea intubiert ohne den Kopf -/Hals überstrecken zu müssen
  • sie ist nicht als Ersatz für den Endotrachealtubus gedacht
  • der Tubus kann bei bis zu 40 Intubationen verwendet werden
  • die Maske muss dunkel und kühl gelagert werden
Indikation
  • Intubation bei sehr schwierigem Atemweg (Intubation)
  • Intubation in Notfallsituationen
  • Intubation in tiefer Bewusstlosigkeit ohne gesicherte Reflexe
  • Intubationen mit dem Fiberbronchoskop
Größen
  • Größe 3: kleine Erwachsene bis 30 - 50 kg KG
  • Größe 4: Erwachsene bis 50 - 70 kg KG (Frauen)
  • Größe 5: Erwachsene bis 70- 100 kg KG
Prüfung vor Gebrauch
  • Inspektion des Inneren und Äusseren der Maske (Blockaden, lose Partikel, Einrisse)
  • der Winkel zwischen geraden Tubus und Cuffhöhe darf 90 Grad nicht überschreiten
  • der metallenen Hebel untersuchen (muss fest auf der Maske sitzen)
  • den Cuff vollständig entleeren: muss leicht und vollständig zusammenfallen
  • den Cuff danach füllen (Größe 3: 15 ml, Größe 4: 22 ml, Größe 5: 30 ml)
  • den Cuff auf Undichtigkeit und ungleichmäßige Wölbungen hin untersuchen: er sollte die Form einer Ellipse haben und frei von Ausstülpungen sein
Durchführung Für eine ruhige Atmosphäre sorgen

Beatmung mittels Larynxmaske

  • Anziehen von Einmalhandschuhen
  • Präoxygenierung des Patienten mit 100 % Sauerstoff mittels vor dem Nasen-Mund-Bereich gehaltener Beatmungsmaske
  • dabei den Kopf leicht nach hinten (zum Beatmer) überstrecken, Unterkiefer leicht nach vorne und oben ziehen, die linke Hand führt der C- Griff aus (kleiner Finger hinter den Kieferwinkel, Ring- und Mittelfinger am Unterkiefer, Zeigefinger und Daumen bilden ein C und drücken den Maskenkörper fest auf Mund und Nase)
  • Mund und Nase müssen von der Beatmungsmaske bedeckt und zur Umgebung abgedichtet sein
  • danach wird ein lang wirksames Opiat (Sufentanyl®) und ein Einleitungshypnotikum (PROPOFOL®1- 2,5 mg/Kg KG) über einen peripheren Venenzugang (i.v.) gespritzt
  • den Cuff der Maske vollständig entleeren (evtl. Quetschgerät dazu verwenden)
  • die Maske nur an der Maskenspitze mit Gleitgel versehen (nicht auf die Vorderseite: Gefahr der Blockade des Intubationsloches)
  • bei ausreichender Narkosetiefe (Lidreflex erloschen) den Kopf in Neutralstellung bringen (nicht strecken)
  • der Mund des Patienten öffnen und in die Mundhöhle einführen
  • die Larynxmaske gegen den harten Gaumen drücken und entlang des Gaumens nach unten bis vor den Kehlkopf schieben (der Griff darf nicht als Hebel zum Öffnen des Mundes verwendet werden, den Druck auf den harten Gaumen während des ganzen Vorganges des Schiebens aufrecht erhalten)
  • liegt die Maske richtig wird der Cuff mit Luft auf 60 cm H2O geblockt
  • danach wird das Narkosesystem mit der Maske verbunden
  • die richtige Lage der Maske wird überprüft
  • Beatmung mit 100 % Sauerstoff (max. Beatmungsdruck 15cm H2O)
Intubation

  • den Cuff des Intubationstubus entblocken
  • den Tubus mit Gleitmittel bestreichen
  • das Narkosesystem von der Larynxmaske entfernen
  • die Larynxmaske an dessen Griff festhalten
  • den Spezialtubus über das Lumen der Maske in die Trachea des Patienten vorschieben
  • dabei den Griff der Maske fest fassen und einige Millimeter nach vorne ziehen
  • bei Übergang von der Maske zur Trachea verspürt man einen leichten Gegendruck, diesen mit Gefühl überschreiten
  • den Tubus nicht zu weit vorschieben: darf nicht in der Maskenöffnung verschwinden
  • den Cuff des Tubus füllen
  • den Tubus mit dem Beatmungsgerät verbinden und den Patienten mit Sauerstoff beatmen
  • Kontrolle der richtigen Lage des Tubus
  • den Cuff der Larynxmaske entleeren
  • den Tubus vom Beatmungssystem trennen
  • entfernen des Tubuskonnektors
  • aufsetzen des Tubusstabilisators auf den Tubus
  • entfernen der Larynxmaske, der Tubus muss über die Tubusstabilisator in Position gehalten und in die Larynxmaske geschoben werden
  • wenn die Maske entfernt ist den Tubusstabilisator vom Tubus trennen
  • den Tubuskonnektor aufsetzen und diesen wieder mit dem Beatmungsgerät verbinden
  • eine normale Intubationsnarkose kann jetzt durchgeführt werden
Tipps
  • der Cuff darf nicht über 60 cm H2O geblockt werden (normal sind 20-30 cm  H2O
  • vor der Anwendung sollte die Fastrach nicht in Flüssigkeiten getaucht und erweicht werden
  • vor jeder Benützung der Fastrach muss eine Dichtigkeitsprobe stattfinden
  • beschädigte Produkte dürfen nicht verwendet werden
  • bei Auftragen von Gleitmittel muss man darauf achten, dass die Atemwegsöffnung nicht blockiert wird
  • es sollten keine wasserlöslichen Gleitmittel und Gleitmittel auf Silikonbasis verwendet werden
  • Einführung der Maske mit nur geringen Kraftaufwand um den Rachen des Patienten nicht zu schädigen
  • nach der Intubation den Kopf in neutraler Lage lagern (unnötige Bewegungen vermeiden)
  • vor der Intubation sollte der Patient tief schlafen
  • die Maske muss nach jedem Gebrauch sachgemäß gereinigt, durchgespült und wieder sterilisiert werden
  • der Cuffdruck muss während der Narkose immer wieder auf seine richtige Füllung hin überprüft werden
  • die Fastrach bietet keinen vollständigen Schutz gegenüber Regurgitation und Aspiration
  • die Fastrach darf nicht bei MRT-Untersuchungen verwendet werden
Kontraindikationen
  • nicht nüchterne Patienten
  • Patienten mit einer herabgesetzten Lungencompliance (Lungenfibrose)
  • Schwangerschaft (ab der 14. Schwangerschaftswoche)
  • Operationen mit seitlicher Lagerung des Kopfes
  • Patienten in Bauchlage
  • Patienten mit Ösophagus-/Rachenanomalien
  • Tumoren im Intubationsbereich
  • Untersuchungen mittels Magnetresonanztomographie
Komplikationen
  • Laryngospasmus während der Intubation
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • Schleimhautverletzungen
  • Nervenverletzungen
  • Dysphargie
Bilder

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