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Iridozyklitis

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Iridozyklitis

Als Iridozyklitis bezeichnet man eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers. Die Erkrankung tritt meist akut auf und ist nicht infektiös bedingt. Sie kann selten. Aber doch, einen chronischen Verlauf nehmen. Bei Nichtbehandlung kann es zu einer dauerhaften Erblindung kommen, da das Auge immer weiter zusammenschrumpft. Wird jedoch eine rechtzeitige Therapie durchgeführt klingen die Symptome nach wenigen Wochen wieder ab. Die Behandlung wird mit entzündungshemmenden Antibiotika durchgeführt, gleichzeitig werden Augentropfen zur Weitstellung der Iris verordnet.

Leitmerkmale: dumpfer Schmerz im Auge, Sehverschlechterung
Definition Bei der Iridozyklitis handelt es sich um eine Entzündung des inneren Auges, nämlich der Iris und des Ziliarkörpers

Ursachen In etwa 90 % der Fälle ungeklärt:

  • Augen: perforierende Verletzungen, Hornhautentzündungen, Katarakt, chronische Netzhautablösung
  • bakterielle Infektionen: Lues, Gonorrhoe, Gicht, Herpes simplex/ zoster, Tbc, Leptospirose
  • Allgemein: Chemikalien
  • begleitend bei Allgemeinerkrankungen: Morbus Boeck, Morbus Bechterew, chronische Polyarthritis, entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulzerosa), Sarkoidose, Hyperthyreose, Sjögren-Syndrom, juvenile idiopathische Arthritis, Heerfordt-Syndrom
Symptome
  • Allgemeinsymptome: dumpfer Schmerz (v.a. bei Akkommodation), Sehverschlechterung, Lichtscheu
  • Pupillen: eng (Miosis), nur träge reagierend, Farbveränderung
  • Auge: rot, mit Blutansammlung, Hypopyon (Eiteransammlung an der Vorderkammer)
  • Sehen: Doppelbilder, Gesichtsfeldausfall, Schleiersehen
  • Cave: bei der chronischen Form fast völlige Beschwerdefreiheit möglich
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Entzündungsparameter
Apparative Diagnostik: Ophthalmoskopie (Trübung des Kammerwassers)

Differentialdiagnose
  • Konjunktivitis
  • akutes Glaukom
  • Keratitis
Komplikationen
  • Verwachsungen: zwischen Iris und Hornhaut, bzw. zwischen Iris und Linse
  • Sekundärglaukom
  • Katarakt
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung
  • Medikamentöse Therapie:
    • pupillenerweiternde Augentropfen, trockene Wärme (Rotlicht)
    • lokale Therapie mit Glucokortikoide, Immunsuppressiva, Antibiotikum
    • bei bakterieller Ursache: Antibiotika
Prognose Heilt nach ungefähr 6 Wochen ab.

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