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Jaffe-Lichtenstein-Uehlinger-Syndrom

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Jaffe-Lichtenstein-Uehlinger-Syndrom

Fibröse Dysplasie, Morbus Jaffé-Lichtenstein sind weitere Bezeichnungen für das Jaffe-Lichtenstein-Uehlinger-Syndrom. Das Jaffe-Lichtenstein-Uehlinger-Syndrom ist einechronische Fehlbildung von Knochengewebe. Bei der Erkrankung kommt es zu geschwulstartigen Auswüchsen. Es sind vor allem Kinder zwischen 5 und 15. Jahren davon betroffen. Die Erkrankung bleibt auf die Knochen gegrenzt. Die Ursache hierfür ist ein Gendefekt, der aber nicht vererbt wird. Es kommt dabei dazu, dass die Spongiosa nicht richtig ausgebildet wird und dafür eine weiche bindegewebliche Knochensubstanz gebildet wird. Statt normales Knochengewebe wird somit fibröses Bindegewebe mit unreifen nicht lamellären Knöchenbälkchen gebildet. Dies führt an dieser Stelle zu Auftreibungen, die meist keine Beschwerden verursachen und anfällig für Knochenbrüche sind, da sie bei Belastung doch sehr instabil sind und sich verbiegen.  Meist kommt die Erkrankung im Erwachsenenalter zum Stillstand. Von der Erkrankung betroffen kann nur ein, aber auch mehrere Knochen sein. Es kann keine kausale Therapie durchgeführt werden, es können bei der Behandlung nur die Beschwerden gemildert werden.

Leitmerkmale: geschwülstige Knochenwucherungen
Definition Beim Jaffe-Lichtenstein-Uehlinger-Syndrom handelt es sich um eine geschwulstige Fehlbildung des Knochengewebes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus Jaffé-Lichtenstein
  • Fibröse Dysplasie
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder: zwischen 5 und 15 Jahren
Einteilung
  • monostotische Form: nur ein Knochen ist betroffen
  • polyostotische Form (Morbus Jaffé- Lichtenstein): mehrere Knochen sind betroffen oder auch ein Knochen mehrmals
    • McCune-Albright-Syndrom: mit Cafe-au-Lait-Flecken und vorzeitiger Geschlechtsreife, starke Knochenverformungen
Pathogenese Beim Aufbau von neuer Knochensubstanz wird nicht ein neuer Knochen gebildet, sondern dafür fibröses Knochengewebe, das sich geschwulstartig aufbläht und keine so harte Konstanz hat wie ein Knochen

Ursachen
  • Mutation: GNAS-Gens am Chromosom 20
Risikofaktoren
  • Morbus Cushing
  • Diabetes mellitus
  • Hyperthyreose
Symptome Wenn nur ein Knochen davon betroffen ist, so kommt es meist zu keinen Beschwerden:

  • Knochen: Deformierungen, Geschwulste (Zunahme des Knochenvolumens ohne Knochenhärte), bei Belastung Frakturgefahr
  • Lokalisation: Schienbein, Oberschenkel, Hüfte, Rippen, Oberarm, Gesicht, Schädel
  • Schmerzen: leicht bis stark, ziehende Knochenschmerzen, Belastungsschmerzen
  • Allgemeinsymptome: starke ziehende Knochenschmerzen, Bewegungseinschränkungen (Hinken), schnelles Wachstum
  • bei sehr schweren Verlaufsformen: Cafe-au-lait-Flecken, Morbus Cushing
Diagnose Anamnese: Klinik, Frakturen, Schmerzen
Labor: alkalische Phosphatase erhöht, Kalzium normal, Phosphat normal
Apparative Diagnostik: Röntgen (milchglasige Veränderungen), CT, Szintigraphie, Knochenbiopsie

Differentialdiagnose
  • Osteodystrophia deformans
  • Rachitis
  • Osteosarkom
  • Chrondrosarkom
  • Knochenzyste
  • Hämangiom
  • Morbus Recklinghausen
Komplikationen
  • Einklemmung von Nerven-/Blutbahnen
  • Frakturen
  • Osteosarkom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Physiotherapie, Schienen, psychologische Betreuung, knochenbelastende Sportarten vermeiden (Joggen)
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Bisphosphonate (Hemmen die Osteoklasten)
  • Operative Therapie: Resektion der Knochenwucherungen
Bilder

ff