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Kältezittern

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Kältezittern

Als Kältezittern bezeichnet man unwillkürliche, tonische oder rhythmische Muskelaktionen verursacht durch einen stärkeren Temperaturabfall. Es handelt sich hierbei um einen Prozess der Thermoregulation des menschlichen Körpers. Sinn der Aktion ist es den Körper warm zu halten, obwohl die Außentemperatur drastisch gesenkt wurde. Durch die dabei vorkommende automatische Muskelaktivität wird Wärme erzeugt. Anfangs kann die Körpertemperatur dabei noch etwas sinken, da durch die gute Durchblutung des Muskels, die dieser braucht um zu zittern, Wärme an die Umwelt abgegeben wird. Ist der Muskel aber mal erwärmt, so gibt er mehr Wärme nach innen ab als nach außen. Ausgelöst wird die Aktion vom Hypothalamus, der wiederum den Hypophysenvorderlappen stimuliert. Dadurch wird vermehrt das Hormon TRH ausgeschüttet, das den Tonus des Nervus sympathicus steigert. Dies führt dazu, dass die peripheren Blutgefäße sich zusammenziehen, die Hauthaare sich aufstellen und die Poren der Haut geschlossen werden. Dazu bewirkt der TSHanstieg noch, dass der Grundumsatz gesteigert (Energiegewinnung), die Glykoneogenese in der Leber erhöht (mehr Energie für die Muskulatur) und die Herzfrequenz gesteigert (bessere Versorgung des Körpers mit warmem Blut) wird. Der Vorgang ist aber unökologisch, da neben der Wärmeproduktion auch viel Wärme wieder verloren geht. Außerdem ist Kältezittern hinderlich bei Willkürbewegungen.

Leitmerkmale: Zittern der Hautoberfläche
Definition Beim Kältezittern handelt es sich um eine Reaktion des Körpers auf einen starken Temperaturverlust

Pathogenese Bei einem starken Temperaturabfall versucht der Körper seine Körpertemperatur konstant zu halten und die damit unter anderem durch Kältezittern (Produktion von Wärme) zu erhöhen. Ausgelöst wird die ganze Aktion durch eine niedrige Außentemperatur: die Körpertemperatur sinkt, was von Hypothalamus registriert wird, der Hypophysenvorderlappen wird somit stimuliert, es kommt zur Ausschüttung von TRH (=> Aktivierung des Sympathikus), die peripheren Blutgefäße ziehen sich zusammen, die Haare der Haut stellen sich mittels der Musculi arrectores pillorum auf, die Muskulatur wird stärker durchblutet und zur Arbeit (Anspannung – Entspannung) angeregt (=> Wärmegewinnung), es kommt zum Kältezittern

Ursachen
  • starker Temperaturabfall
Symptome
  • Haut: Aufstellen der Haare, Zittern der Hautoberfläche
Diagnose Anamnese: Symptome

Komplikationen
  • Erfrierung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: an die Umgebungstemperatur angepasste Bekleidung, Wärmezufuhr (warme Getränke, Wärmflasche, warmes Bad usw.)

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