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Kardioauditives Syndrom

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Kardioauditives Syndrom

Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom, surdikardiales Syndrom sind weitere Bezeichnungen für das kardioauditives Syndrom.  Als kardioauditives Syndrom bezeichnet man eine seltene Erbkrankheit mit Beschwerden am Herzen und am Ohr. Die ersten Krankheitszeichen treten bereits in den ersten drei Lebensjahren auf. Die Erkrankung gehört zu den Long-QT-Syndromen und ist die schwerste Form davon. Sie kann unbehandelt zu einem plötzlichen Tod führen. Ziel der Behandlung ist es Synkopen und einen plötzlichen Herzstillstand zu vermeiden.

Leitmerkmale:  Innenohrschwerhörigkeit, Synkopen bei Stress/Kälte
Definition Beim kardioauditiven Syndrom handelt es sich um eine seltene Erkrankung mit Herzrhythmusstörungen und einer Schwerhörigkeit

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom
  • Surdikardiales Syndrom
Einteilung
  • Typ I: Chromosom 11, Genort p15.5- 15.4, KCNQ1-Gen
  • Typ II: Chromosom 21, Genort q22.12, KCNE1-Gen
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv
Symptome
  • Ohr: Innenohrschwerhörigkeit (beidseits)
  • Herz: QT-Verlängerung, Tachyarrhythmie (ventrale Tachykardie, Kammerflimmern, Torsades des pointes)
  • Nerven: Synkopen bei Stress/Anstrengung/Kälte
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Test: Hörtest
Labor: Genanalyse
Apparative Diagnostik: EKG (verlängerte QT-Zeit)

Differentialdiagnose
  • andere Formen der Schallempfindungsschwerhörigkeit
  • Elektrolytstörungen: Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hypokalzämie
  • vasovagale Synkope
  • orthostatische Hypotonie
  • Romano-Ward-Syndrom
Komplikationen
  • plötzlicher Tod
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Betablocker
  • Operative Therapie: Cochlea-Implantat, Implantation eines Kardioverter-Defibrillators

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