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Karies

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Karies

Zahnkaries, Zahnfäule, Caries dentium sind weitere Bezeichnungen für die Karies. Als Karies bezeichnet man eine Erkrankung der Hautsubstanz des Zahnes und zählt zu den Infektionskrankheiten. Durch verschiedene Mikroorganismen (vor allem durch Streptokokken) kommt es zur Umwandlung von Kohlenhydraten zu organischen Säuren (Milchsäure). Diese lösen wiederum Mineralsalze aus der Zahnhartsubstanz (Demineralisierung). Der Defekt kann für einige Zeit immer wieder vom Körper selbst repariert werden. Dauert dieser Prozess aber länger an, so greifen Bakterien den verminderten Schutz des Zahnes zusätzlich an und es kommt zu Löchern in den Zähnen, die vom Körper nicht mehr selbst geschlossen werden können. Die Beschwerden sind dabei sehr verschieden und abhängig vom Stadium des Defekts. Initial- und Schmelzkaries sind meist ohne Symptome. Je nachdem wie viel an Zahnsubstanz bereits verloren wurde, wird die Karies in verschiedene Stadien eingeteilt. Von der Erkrankung kann nur ein Zahn, oder aber sehr viele Zähne davon betroffen sein. Ohne Behandlung kann die Krankheit auf andere Zähne übergreifen oder weiter bis zum Kieferknochen vordringen.

Leitmerkmale:  Zahnschmerzen, Mundgeruch
Definition Bei der Karies handelt es sich um eine destruierende Erkrankung des Zahnhartgewebes, des Zahnschmelzes und des Dentins

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Zahnkaries
  • Zahnfäule
  • Caries dentium
Einteilung
  • Approximalkaries: im Interdentalraum an den Approximalflächen des Zahns
  • Glattflächenkaries: an den glatten Flächen des Zahnes
  • Fissurenkaries: an den Spalten des Zahnes
  • Wurzelkaries: an der Zahnwurzel
Stadien
  • Initialkaries (Kariesvorstufe):
    • Strukturdefekt: Entkalkung des Zahns ohne Strukturdefekt (weiße Flecken mit Verfärbungen)
    • Therapie: Fluor und verbesserte Mundhygiene

  • Caries superficialis (Schmelzkaries):
    • Strukturdefekt: keilförmig
    • Ausbreitung: die Schmelzschicht ist beschädigt, das Dentin noch gesund

  • Caries media (Dentinkaries):
    • Strukturdefekt: breitflächig
    • Ausbreitung: das Dentin ist mitbetroffen

  • Caries profunda:
    • Strukturdefekt: tief
    • Ausbreitung: bis zu den pulpanahen Dentinschichten

  • Caries profunda complicata:
    • Ausbreitung: bis zur Pulpenhöhle

  • Caries sicca:
    • Ausbreitung: die Erkrankung ist zum Stillstand gekommen
Voraussetzungen zur Erkrankung
  • Krankheitsanfälligkeit des Zahnes
  • Bakterien
  • Kohlenhydrate
  • genügend Zeit
Ursachen
  • Ungleichgewicht zwischen der Demineralisation und der Remineralisation des Zahns
Risikofaktoren
  • Zähne: Eng-/Fehlstellung der Zähne, fehlende Zähne, mangelnde Zahnhygiene
  • Speichel: geringe Speichelmenge, Streptococcus mutans in Speichel
  • Nahrung: zuckerreich
  • Allgemein: geschwächtes Immunsystem
Symptome Abhängig vom Kariesstadium:

  • Zähne: Wärme-/Kälteempfindlichkeit, ziehende/intermittierende bis Dauerschmerzen, Lockerung der Füllungen
  • Allgemeinsymptome: Foetor ex ore
Diagnose Anamnese: Klinik, Zahnhygiene
Körperliche Untersuchung: Zähne, Mund
Test: Kälte, Wärme, Schmerzen
Apparative Diagnostik: Röntgen, Laserfluoreszenz

Komplikationen
  • Zahnverlust
  • Pulpitis
  • Abszesse
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Verbesserung der Zahnhygiene
  • Ernährungstherapie: Zucker meiden
  • Operative Therapie: Entfernung der betroffenen Zahnhartsubstanz und anschließender Füllung der Zahnhöhle
Prophylaxe
  • regelmäßiges Zähneputzen
  • Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta/Zahnseide
  • wenig zuckerhaltige Getränke/Speisen
  • professionelle Zahnreinigung
  • regelmäßige Zahnarztkontrollen
Bilder

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