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Katatone Schizophrenie

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Katatone Schizophrenie

Als katatone Schizophrenie bezeichnet man eine seltene schwere Sonderform der Schizophrenie. Es treten hierbei vor allem psychomotorische Störungen auf. Die Ursachen für sie Entstehung der Erkrankung sind noch unbekannt. Es wird vermutet, dass sehr viele Einflüsse sie begünstigen. Tritt bei der Erkrankung Fieber mit auf, kann es zu einer akuten Lebensgefahr kommen, die heutzutage meist durch die verschriebenen Medikamente gut beherrschbar ist. Die bei der katatonen Schizophrenie auftreten Symptome sind vor allem durch die Störungen der Körperhaltung und der Bewegungsabläufe geprägt. Der betroffene Patient kann in diesen unnatürlichen Körperhaltungen stundenlang verharren. Es kommt dabei gleichzeitig zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Gefährlich für die Umstehenden (Pflegepersonal, Ärzte usw.) wird es, wenn die Starre in plötzliche heftige Erregungszustände umschlägt, und es somit zu tätigen sehr aggressiven Angriffen kommt. Ziel der Behandlung ist es die Beschwerden zu lindern und eine Aggression zu vermeiden.

Leitmerkmale:  lang andauernde bewegungsarme Zustände wechseln sich mit schweren Erregungszuständen ab  
Definition Bei der katatonen Schizophrenie handelt es sich um eine besondere Form der Schizophrenie mit vorherrschenden psychomotorischen Störungen

Ursachen
  • unklar
  • evtl. genetisch, psychodynamisch, umweltbedingt
Symptome
  • Muskulatur: Katalepsie, Katatonie, Flexibilitas cerea (wächserne Beugungsmöglichkeit der Beine/Arme), Stupor, plötzliche Angriffe auf die Mitmenschen
  • Psyche: Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Denkstörungen, Echolalie, Mutismus, Negativismus, Stimmenhören, Manierismen, Ängste, Ambitendenz, Proskinese, Befehlsautomatie
  • Allgemeinsymptome: erhöhte Temperatur
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Muskulatur (Beweglichkeit), Neurologie
Labor: Kreatinkinase, CK erhöht, Entzündungsparameter, Blutzucker, Elektrolyte, Leberwerte, Harnsäure
Apparative Diagnostik: CT, MRT (Schädel)

Differentialdiagnose
  • Fieber bei Infekten
  • malignes neuroleptisches Syndrom
  • affektive Störungen
  • Gehirntumore
  • Subduralhämatom
  • Wernicke-Enzephalopathie
  • Enzephalitis
  • Tourette-Syndrom
  • Alkoholismus
  • Drogenmissbrauch
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Elektrokonvulsionstherapie, regelmäßige Kontrollen von Temperatur/Puls/Blutdruck/CK, Psychotherapie, Ergotherapie, Soziotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Antipsychotika, Benzodiazepine, Neuroleptika, Stimmungsstabilisatoren

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