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Keimdrüsenunterfunktion

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Keimdrüsenunterfunktion

Hypogonadismus ist eine weitere Bezeichnung für die Keimdrüsenunterfunktion.Als Keimdrüsenunterfunktion bezeichnet man eine Unterfunktion der Keimdrüsen und damit eine Störung der Hormon- und Keimzellenproduktion. Am häufigsten sind dabei dieser beim Mann damit bezeichnet. Also eine fehlende oder verminderte hormonelle Aktivität des Hodens. Die Erkrankung wird unterteilt in eine primäre Form mit einer Organfunktionsstörung der Gonaden, in eine sekundäre Form mit einer Störung der Funktion der Hypophyse und in eine tertiäre Form mit Schädigung des Hypothalamus. Ziel der Therapie ist es die zu wenig vorhandenen Geschlechtshormone von außen zuzuführen, damit die Beschwerden sich verbessern.

Leitmerkmale:  gestörte Ausbildung oder Rückbildung der Geschlechtsorgane
Definition Bei der Keimdrüsenunterfunktion handelt es sich um eine beeinträchtigte Funktion der Keimdrüsen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hypogonadismus 
Einteilung
  • hypergonadotroper (primärer) Hypogonadismus: Funktionsstörung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke), es werden zu wenig Hormone produziert (Klinefelter-Syndrom, Turner-Syndrom)
  • hypogonadotroper (sekundärer) Hypogonadismus: Funktionsstörung der Hypophyse/ Hypothalamus, die Hoden/Eierstöcke werden zu wenig stimuliert (Hämochromatose, Kallmann-Syndrom)
  • tertiärer Hypogonadismus: durch Schädigung des Hypothalamus (Schädel-Hirn-Trauma, Kallmann-Syndrom)
Ursachen
  • primärer Hypogonadismus: angeborene Defekte am Hoden/Eierstöcke, Trauma (Hodentorsion/-operationen), Orchitis, Chemotherapie, Hodenhochstand, operative Eierstockentfernung
  • sekundärer Hypogonadismus: angeborene Defekte am Hypothalamus/ Hypophyse, Tumoren, Entzündungen, Testosteronunwirksamkeit, Mangelernährung (Magersucht)
  • Erkrankungen: Leberzirrhose, Hepatitis, Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus
  • Medikamente: Antiandrogene, Digitalis, Zytostatika
  • Noxen: Drogen, Alkohol, Blei, Cadmium
Symptome
  • Kinder: keine Pubertät, geringe Ausbildung der primären Geschlechtsorgane
  • Jugendliche:  Gynäkomastie, Hodenhochstand, Amenorrhoe, Unterentwicklung der primären/sekundären Geschlechtsorgane
  • Erwachsene: Libidoverlust, Impotenz, Atrophie der Geschlechtsorgane, Amenorrhoe, Osteoporose, Depression, Verlust des Geruchssinns
Diagnose Anamnese: Klinik, Untersuchung der Geschlechtsorgane
Labor: FSH, LH, Testosteron, Estradiol, Prolaktin
Apparative Diagnostik: Spermiogramm

Differentialdiagnose
  • Tumoren
  • Kallmann-Syndrom
  • Prader-Willi-Syndrom
Komplikationen
  • Unfruchtbarkeit
  • Osteoporose
  • Anämie
  • Depression
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Hormonzuführung (Testosteron, Gonadotropine, Gonadotropin-Releasing-Hormone)

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