­
Krankheiten
Keratokonus

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Keratokonus

Beim Keratokonus handelt es sich um eine Augenerkrankung mit fortschreitender Ausdünnung und Verformung der Hornhaut des Auges. Die Hornhaut dünnt somit immer stärker aus und wölbt sich kegelförmig nach vorne. Die Krankheit tritt immer beidseitig auf. Kann aber auf einem Auge weniger ausgeprägt sein wie auf dem zweiten Auge. Durch die unregelmäßige Verformung der Hornhaut nimmt die Sehschärfe immer weiter ab, da sich die Hornhaut nach außen immer weiter vorwölbt und somit die Lichtstrahlen nicht mehr richtig gebündelt werden können. Erstes Anzeichen hierfür ist somit eine zunehmende Kurzsichtigkeit der betroffenen Person, die aber durch eine Sehhilfe im späteren Stadium nicht vollständig ausgeglichen werden kann. Die ersten Beschwerden treten meist im jungen Erwachsenenalter auf und äußeren sich als Kurzsichtigkeit. Das Sehen verschlechtert sich mit der Zeit immer mehr.  Die Krankheit tritt immer auf beiden Augen gleichzeitig auf, kann aber bei einem Auge stärker als beim anderen ausgeprägt sein.


Leitmerkmale:  Schwankungen/Abnahme der Sehschärfe, sehen von Lichtringe/ Leuchtquellen
Definition Als Keratokonus bezeichnet man eine fortschreitende, nicht entzündliche Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut des Auges

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder: zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr
Grade nach
Krumeich
  • Stadium I: exzentrische Hornhautverteilung, induzierte Myopie und/oder Hornhautverkrümmung von unter 5 dpt, Hornhautradien unter 48 dpt, vogtsche Linien, keine Narben
  • Stadium II: induzierte Myopie und/oder Hornhautverkrümmung zwischen 5-8 dpt, Hornhautradien unter 53 dpt, keine zentralen Hornhautnarben, Hornhautdicke über 400 µm
  • Stadium III: induzierte Myopie und/oder Hornhautverkrümmung zwischen 8-10 dpt, Hornhautradien über 53 dpt, keine zentralen Hornhautnarben, Hornhautdicke zwischen 200-400 µm
  • Stadium IV: Refraktion nicht messbar, Hornhautradien über 55 dpt, zentralen Hornhautnarben, Hornhautdicke unter 200 µm
Ursachen
  • nicht bekannt
  • evtl. Vererbung, immunologische Faktoren
Risikofaktoren
  • Erkrankungen: Schilddrüsendysfunktion, Trisomie 21, Marfan-Syndrom, Alport-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, Silver-Russel-Syndrom, Noonan-Syndrom
  • Allgemein: häufiges Reiben der Augen bei Allergikern
Begleiterkrankungen
  • Alport-Syndrom
  • Down-Syndrom
  • Ehlers-Danlos-Syndrom
  • Marfan-Syndrom
  • Neurodermitis
  • Noonan-Syndrom
  • Silver-Russell-Syndrom
  • Turner-Syndrom
Symptome
  • Sehschwäche: kurzsichtig, Doppel-/Mehrfachsehen, sehen nur auf einem Auge, Schatten an Gegenständen/ Buchstaben, sternförmige Strahlen, verschwommenes Sehen, vermindertes Dämmerungs-/ Nachtsehen
  • Augen: gerötet, lichtempfindlich, trocken, dunkle Augenringe
  • Hornhaut: zunehmende Krümmung, Hämosiderinringe, Hornhautödem
  • Allgemeinsymptome: trockene/rote Augen, Lichtempfindlichkeit, Allergie, Asthma, Keratokonjunktivitis vernalis, Schilddrüsenüberfunktion, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, starke Schmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Augen
Apparative Diagnostik: Spaltlampe, Ophthalmometer, Keratograf
Differentialdiagnose
  • Hornhautkrümmung
  • Keratoglobus
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Brille, Kontaktlinsen
  • Operative Therapie: Hornhautverpflanzung, Hornhautvernetzung