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Klavikulafraktur

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Klavikulafraktur

Schlüsselbeinbruch, Schlüsselbeinfraktur, Claviculafraktur sind weitere Bezeichnungen für die Klavikulafraktur. Bei der Klavikulafraktur handelt es sich um einen Bruch des Schlüsselbeins. Es kommt hierbei in 65% der Fälle zu einer Fraktur im mittleren Drittel des Knochens. Es ist beim Erwachsenen nach dem Bruch an der Speiche der zweit häufigste Bruch. Meist ist hierfür ein Sturz auf die Schulter verantwortlich. Ist die Fraktur geschlossen und unkompliziert so genügt meist eine Ruhigstellung mittel Gilchrist- oder Rucksackverbandes über 3 bis 4 Wochen. Bei einem offenen oder stark dislozierten Bruch muss operiert werden. Nur einem stark dislozierten Bruch kommt es zu Komplikationen.

Leitmerkmale: Schmerzen bei Heben des Arms, Krepitation, Schwellung am Schlüsselbein
Definition Bei der Klavikulafraktur handelt es sich um einen Bruch des Knochens des Schlüsselbeins

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schlüsselbeinbruch
  • Schlüsselbeinfraktur
  • Claviculafraktur
Einteilung nach Allman
  • mediale Klavikulafraktur: Fraktur des medialen/inneren Drittels
  • mittlere Klavikulafraktur: Fraktur des mittleren Drittels (80%)
  • laterale Klavikulafraktur: Fraktur des lateralen/äußeren Drittels
    • Typ I: lateral des Ligamentum coracoclaviculare, das Schlüsselbein ist noch intakt
    • Typ IIa: im Bereich des Ligamentum coracoclaviculare, die Fraktur ist instabil
    • Typ IIb: im Bereich des Ligamentum coracoclaviculare, mit Abriss der Pars trapezoidea
    • Typ III: medial des Ligamentum coracoclaviculare
    • Typ IV: Ausrissfraktur der lateralen Klavikula aus dem Periostschlauch (nur bei Kindern und Jugendlichen)
Einteilung nach AO-Klassifikation
  • A: extraartikuläre Fraktur, einfache Fraktur
  • B: partielle Gelenkfraktur, Keilfraktur
  • C: vollständige Gelenkfraktur, mehrfragmentäre Fraktur
Ursachen
  • direkte Gewalteinwirkung: Schlag, Stoß auf Schlüsselbein
  • indirekte Gewalteinwirkung: Sturz auf die Schulter oder auf den ausgestreckten Arm
  • nicht traumatisch: Spontanfrakturen
  • Geburtstrauma
Risikofaktoren
  • Sport: Handball, Skifahren, Radfahren, Reiten
Symptome
  • Schulter: Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Schwellung, Krepitation, verkürzter Abstand zwischen Acromion und Sternum (durch Zug des Musculus pectoralis major)
  • Schlüsselbein: medialer Hochstand (durch Zug des Musculus sternocleidomastoideus)
  • Arm: evtl. Taubheitsgefühl
  • Allgemeinsymptome: Schonhaltung
Diagnose Anamnese: Klinik, Unfall
Körperliche Untersuchung: Schulter (Frakturzeichen, Motorik), Arm (Bruchblutung), Thorax
Apparative Diagnostik: Röntgen (in zwei Ebenen), MRT, Angiografie

Differentialdiagnose
  • Schulterprellung
  • Schulterluxation
  • Akromioklavikulargelenksprengung
Komplikationen
  • Verletzung von Gefäßen (Arteria/Vena subclavia)/ Brust (Pleuraerguss, Pneumothorax/ Hämatopneumothorax) /Plexus brachialis
  • Pseudarthrose
  • Begleitfrakturen: Rippen, Schulterblatt, Wirbelkörper
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Rucksack-/Gilchristverband (3-4 Wochen), Kühlung, Schonung, Physiotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: evtl. Operation (Plattenosteosynthese)
Bilder