Symptome (Leitbilder)
Kleinwüchsigkeit

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Kleinwüchsigkeit

Kleinwuchs, Mikrosomie, Minderwuchs sind weitere Bezeichnungen für die Kleinwüchsigkeit. Bei der Kleinwüchsigkeit handelt es sich um ein zu geringes Körperlängenwachstum als es der Normalität entspricht. Der Längenwuchs der Kinder unterschreitet dabei das dritte Perzentil der Wachstumskurve für die jeweilige Altersgruppe. Wichtig hierbei ist vor allem auch, ob sich auch die sonstige Entwicklung der Kinder nach unten bewegt oder ob sie normal gesund sind. Die Ursachen für den Kleinwuchs sind sehr umfangreich. Manchmal ist der Kleinwuchs auch nur ein Symptom einer anderen Grunderkrankung. Es kann aber auch vorkommen, dass die Kleinwüchsigkeit nur vorübergehend ist und im Erwachsenenalter die Körpergröße wieder normal ist. Das Körperwachstum endet bei Mädchen meist mit dem 16. und bei Jungen mit dem 19. Lebensjahr. In den ersten Lebensjahren wächst der Körper am schnellsten (bis zu 25 Zentimeter im Jahr), danach in der Pubertät nur noch sieben bis 10 Zentimeter pro Jahr. Für die Körpergröße ist vor allem die Länge der Beine entscheidend. Das Wachstum der verschiedenen Gewebe wird von den Wachstumshormonen (Somatotropin) gesteuert. Der Minderwuchs ist somit geprägt durch eine verminderte Wachstumsgeschwindigkeit oder eine verkürzte Wachstumsdauer.

Leitmerkmale:  Körpergröße unter 150 cm
Definition Als Kleinwüchsigkeit bezeichnet man eine verminderte Körpergröße unter den altersentsprechenden Normgrenzen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Kleinwuchs
  • Mikrosomie
  • Minderwuchs
Einteilung
  • primäre Kleinwüchsigkeit: tritt ohne Grunderkrankungen auf
  • sekundäre Kleinwüchsigkeit: tritt durch eine Grunderkrankung auf
  • angeborene Kleinwüchsigkeit: von Geburt an
  • erworbene Kleinwüchsigkeit: tritt nach der Geburt auf
  • proportionierte Kleinwüchsigkeit: alle Körperteile sind gleich klein
  • disproportionierte Kleinwüchsigkeit: es sind nur bestimmte Körperteile kleiner als die Normalität
Ursachen
  • familiärer Kleinwuchs: kleine Eltern, ethnische Gruppen
  • Entwicklungsverzögerung: verzögerte Entwicklung der Knochenreife, die endgültige/normale Körpergröße wird erst später erreicht
  • Schwangerschaft: Mangelversorgung während der Schwangerschaft (Rauchen, Alkohol, Drogen, Mangelernährung), der Wachstumsrückstand wird aber später wieder aufgeholt
  • Krankheiten: Noonan-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom, Silver-Russel-Syndrom, Katzenschrei-Syndrom, Kretinismus, Hirntumoren
  • Chromosomenstörungen: Down-Syndrom, Ulrich-Turner-Syndrom
  • Skelettmissbildungen: Störung des Knorpel- oder Knochenwachstums (Achondroplasie, diastrophische Dysplasie, spondyloepiphysäre Dysplasie, Hypochondroplasie, Osteogenesis imperfecta)
  • Stoffwechselstörungen/Unterernährung: Phosphaterhöhung, Verminderung von Eiweiß-/ Fett, Zöliakie, Morbus Crohn
  • organische Ursachen: chronische Herz-/Lungen-/Nieren-/ Lebererkrankungen
  • endokrine Ursachen: Diabetes mellitus, Cushing-Syndrom, Schilddrüsenunterfunktion
  • psychosoziale Ursachen: Depression, nicht intakte Familie, gestörtes soziales Umfeld
  • Medikamente: Chemotherapie, hochdosierte Kortisonbehandlung
  • Allgemein: Strahlentherapie
Symptome
  • Körpergröße: kleiner als der Durchschnitt
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese, Geburt, Schwangerschaft, Ernährung, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Körperbau
Labor: Wachstumshormon, Schilddrüsenhormone, Zucker
Apparative Diagnostik: Röntgen

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen

ff