Anamnese - Diagnose
Kniegelenk US

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Untersuchung des Kniegelenks

 

Untersuchung des Kniegelenks

Inspektion: bei stehendem Patienten: Achsenabweichung (O-/X-Beine), Muskelatrophien, Schwellungen
Palpation: Hauttemperatur, Gelenkspalt (Schmerzen, Schwellung, Zysten),

„Tanzende Patella“ Flüssigkeitsmengen im Knie (bei gestrecktem Bein): bei Druck auf die Kniescheibe ist diese deutlich beweglich (bei Kniegelenkserguss)

Funktionstests bei Meniskusschaden:

  • Böhler-Zeichen: Patient liegt auf dem Rücken, der Untersucher führt Abduktions- und Adduktionsbewegungen aus: Schmerzen bei der Adduktion des Kniegelenks (Innenmeniskus + Außenband), bei der Abduktion (Außenmeniskus + Innenband)
  • 1.Steinmann-Zeichen: der Patient liegt auf dem Rücken; bei gebeugten Knie (900) wird der Unterschenkel nach innen und außen rotiert: Schmerzen bei der Innenrotation ist der Außenmeniskus, bei der Außenrotation der Innenmeniskus betroffen
  • 2. Steinmann-Zeichen: bei Beugung des Knies wandert der Druckschmerz am inneren Gelenkspalt von vorne nach hinten
  • Apley-Zeichen (Differenzierung zwischen Kapselbandapparat und Meniskus): der Patient liegt auf dem Bauch mit gebeugtem Knie (900), der Untersucher drückt auf das Kniegelenk und rotatiert es nach außen und innen: Schmerzen bei der Rotation unter Zug (Kapselband), bei Rotation und bei Druck von oben (Meniskus)
  • Payr-Zeichen: der Patient sitzt im Schneidersitz, der Untersucher drückt das Kniegelenk nach unten; Schmerzen am inneren Gelenkspalt: Innenmeniskusläsion
  • McMurray-Test: der liegt in Rückenlage und beugt das Knie um 900, der Untersucher befühlt den Gelenkspaltt während er den Unterschenkel innen- und außenrotiert (bei Knacken: Meniskusläsion)

Funktionstests bei Kreuzbandschaden:

  • Schubladentest: Patient in Rückenlage mit flektiertem Kniegelenk (ca. 600), der Untersucher fixiert den Fuß mit seinem Gesäß und umgreift mit beiden Händen den Unterschenkeln, zieht diesen nach vorne oder drückt ihn nach hinten; Abgleiten der Tibiagelenksfläche nach vorn: vordere Kreuzbandläsion, nach hinten: hintere Kreuzbandläsion
  • Pivot-Shift-Test: der Patient liegt auf dem Rücken, der Fuß ist innenrotiert, das Knie in Extensionsstellung, der Untersucher beugt den Unterschenkel: ein Schnappen der Tibia zeigt einen vorderen Kreuzbandschaden an
  • Lachmann-Test: der Untersucher umfasst den distalenOberschenkel (200 gebeugt) und den proximalenUnterschenkel und prüft die horizontale Verschiebbarkeit (Befund wie Schubladentest)

Neutral-Null-Methode, Normalwerte Kniegelenk:

  • Extension/Flexion: 5–10°/0°/120–150°