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Knochenmarködem

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Knochenmarködem

KMÖ, Transiente Osteoporose, Bone bruise, Spongiosaödem, Knochenödem sind weitere Bezeichnungen für das Knochenmarködem. Ein Knochenmarködem ist eine vermehrte sehr schmerzhafte Wasseransammlung in einem Knochen. Es bildet sich vor allem im Knochenmark der Hüfte, Knie oder Sprunggelenk und hat viele mögliche Ursachen. Dabei wird zwischen inneren und äußeren Einflüssen unterschieden. Durch einen Einriss innerhalb des Knochens kommt es dort zur Ablagerung von Wasser (Ödem) in dessen Hohlräumen. Das Wasser besteht aus der Gewebsflüssigkeit oder körpereigener Flüssigkeit. Die Erkrankung ist der Vorläufer einer Nekrose. Das Knochenmarködem sieht man nur im MRT, im Röntgen ist es nicht zu sehen.

Leitmerkmale:  stehende Schmerzen am Erkrankungsort bei Belastung
Definition Als Knochenmarködem bezeichnet man eine Erkrankung der Knochen mit Ansammlung von Wasser innerhalb des Knochenmarkes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • KMÖ
  • Transiente Osteoporose
  • Bone bruise
  • Spongiosaödem
  • Knochenödem
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Ursachen
  • mechanische Ursachen: Überlastungssyndrom, Frakturen, Mikrofrakturen, Stressfrakturen, Bänderrisse, Prellungen
  • degenerative Ursachen: Arthrose, Arthritis, Tumoren, postoperativ (nach Arthroskopien)
  • ischämische Ursachen: Osteonekrosen, Osteochondrosis dissecans komplexes regionales Schmerzsyndrom, Morbus Ahlbäck, Morbus Sudeck
  • metabolische Ursachen: Osteoporose
  • idiopathische Ursachen: ohne erkennbare Ursache
Risikofaktoren
  • Diabetes mellitus
  • Durchblutungsstörungen
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Nikotin-/Alkoholabusus
  • Medikamente: Immunsuppressiva
Symptome Manchmal beschwerdefrei:

  • Schmerzen: akut, langsam zunehmende Belastungsschmerzen, selten in der Nacht oder bei Ruhe
  • Bewegungseinschränkungen: Hinken, Abduktion/Flexion/Innenrotation leicht eingeschränkt, Steifheit der Glieder
  • Allgemeinsymptome: Schwellungen
Diagnose Anamnese: Klinik, Traumen, Vorerkrankungen, Schmerzart
Labor: BSG/CRP normal, Rheumafaktor negativ
Test: Klopftest (Perkussion mit Reflexhammer löst einen starken Schmerz am Knochen aus)
Apparative Diagnostik: MRT (scharfe Abgrenzung des Ödems), Röntgen unauffällig

Differentialdiagnose
  • Tumoren
  • Osteomyelitis
Komplikationen
  • Osteonekrose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Mobilisierung unter Entlastung des betroffenen Gelenkes, Lymphdrainage, Krankengymnastik, Belastungssteigerung erst nach 6 Wochen, Gewichtsreduktion, Rauchen einstellen, Eispackungen auflegen, Quarkumschläge, Bein hoch lagern
  • Ernährungstherapie: Kalzium (1000 mg), Vitamin D3 (2000 IE)
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika (keine NSAR), evtl. Bisphosphonaten, Iloprost (bei Therapieresistenz, Nachtschmerz)
  • Operative Therapie: Markraumanbohrung (verkürzt Heilung)
Prognose Beschwerden mindestens über 4 Wochen, oft über bis zu 6 Monate.

Bilder

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