Palpation Lymphknoten
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Bei Kindern sind oft mehr und größere Lymphknoten zu tasten als bei den Erwachsenen.
Allgemein:
- Vorgehen: Hals, Nacken, Achsel, Leiste, über Schlüsselbein, mit kreisenden Bewegungen abtasten
- physiologisch: normalerweise nicht palpabel, höchstens durch Vernarbung nach einer Erkrankung, nicht druckschmerzhaft
- pathologisch: bei Vergrößerung (abklärungsbedürftig!)
- bei Infektionen: weich, druckschmerzhaft, verschiebbar
- nach Infektionen: klein, derb, nicht schmerzempfindlich, verschiebbar
- maligne (bösartige) Lymphknoten: häufig hart und zu größeren Arealen zusammengewachsen, nicht/schlecht verschiebbar
- Virchow- Drüse: Lymphknoten hinter dem Schlüsselbein des linken M. sternocleidomastoideus, häufig bei fortgeschrittenem Magenkarzinom vergrößert
Nach Befund
- Anzahl der Lymphknoten: solitär, mehrerer, Lymphknotenpakete
- Größe der Lymphknoten: jeder tastbare supraklavikuläre (unter dem Schlüsselbein) und jeder über erbsgroße hinausgehende ist evtl. pathologisch
- Konsistenz/Beschaffenheit: bösartig häufig hart, verbacken, größere Pakete, bei Infektionen: verhärtet, weich
- Verschiebbarkeit (gegenüber dem umgebenden Gewebe): bösartige häufig nicht verschiebbar
- Druckschmerzhaftigkeit: nicht, leicht, mäßig, stark
- Einzugsgebiet der Lymphknoten genauer untersuchen
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Palpation Milz
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- Vorgehen: Palpation ähnlich wie bei der Leber (die li. Hand liegt unter dem Patienten, die re. Hand drückt unterhalb des li. Rippenbogens in Richtung Milz)
- in Rückenlage: der Patient soll tief einatmen (die Milz tritt tiefer, sie bewegt sich dabei von oben außen nach unten innen)
- in Seitenlage: der Therapeut steht hinter dem Rücken des Patienten, mit den Fingerkuppen wird unter dem Rippenbogen nach der Milz getastet,dabei atmet der Patient tief ein und hält die Luft an
- physiologisch: nicht tastbar, nur bei sehr schlanken Menschen
- pathologisch:
- tastbare Milz (Prüfung von Atemverschieblichkeit: Auf- und Absteigen der Milz beim Atmen, Konsistenz), schmerzhaft bei Vergrößerung (Infektionskrankheiten, Tumoren, Leberzirrhose, Leukämie)
- Milzkonsistenz hart: Knochenerkrankungen, Leukämien, M. Werlhof, Tumoren
- Milzkonsistenz weich:I nfektionskrankheiten, Sepsis, rheumatische Erkrankungen, akute Hämolyse
- die Milz kann sich sehr stark vergrößern und dann bis in das Kleinbecken hineinreichen
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