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Kokzidioidomykose

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Kokzidioidomykose

Wüstenfieber, Talfieber, Wüstenrheumatismus sind weitere Bezeichnungen für die Kokzidioidomykose. Als Kokzidioidomykose bezeichnet man eine Infektion mit dem Pilz Coccidioides immitis. Die Sporen des Pilzes gelangen per Inhalation eines davon kontaminierten Staubes (z.B. bei Sandstürmen) in die Lunge des Menschen. Dort bilden sie große Zysten (Sphärula) in denen sich die Sporen vermehren. Diese Zysten platzen und setzen Tausende von Sporen frei, die wiederum neue Zysten bilden. Es kommt zu einer Fibrosierung des Lungengewebes und zu einer Bildung von Kavernen. Die Sporen könne sich aber auch über das Blut im Körper verteilen und dringen dann in die Haut, Knochen, Gelenke und Meningen ein. Meist verläuft die Erkrankung ohne großen Beschwerden nach sich zu ziehen und heilt ohne Komplikationen oder Nachfolgen aus.

Leitmerkmale: meist keine
Definition Bei der Kokzidioidomykose handelt es sich um eine Infektionskrankheit verursacht durch einen Pilz

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Wüstenfieber
  • Talfieber
  • Wüstenrheumatismus
Erreger
  • Coccidioides immitis, Coccidioides posadasii (Pilze)
Ausbreitung
  • USA, Zentral-/Südamerika (trockene/halbtrockene Gebiete)
Ansteckung
  • Inhalation von kontaminiertem Staub (Pilzsporen)
  • keine Übertragung von Mensch zu Mensch
Risikopersonen
  • Schwangere
  • Personen mit Immunschwäche
  • Landwirte
Kurzbeschreibung
  • der Pilz befindet sich im Erdboden
  • trocknet dieser aus wird der Pilz über verunreinigtem Staub mittels Inhalation über die Lungen aufgenommen
  • in den Lungen kann sich der Pilz vermehren und wird dann über das Blut im Körper verteilt
Inkubationszeit 1-4 Wochen

Symptome
  • bei leichter Erkrankung (meistens): grippeähnlich (Husten, Fieber, Brustschmerzen, Sputum)
  • bei schwerer Erkrankung: Pneumonie, Pleuritis, blutig-schleimiger Auswurf, erhöhte Temperatur, Abgeschlagenheit
  • bei einer Streuung über das Blut: Arthritis, Osteomyelitis, Meningitis, Erkrankungen der Haut (Erythema nodosum, Erythema exsudativum multiforme)
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Erreger im Sputum/Bronchialsekret
Apparative Diagnostik: Röntgen-Thorax

Differentialdiagnose
  • Tuberkulose
  • Blastomykose
  • Histoplasmose
Komplikationen
  • Lungennekrosen
  • Kavernenbildung
  • Meningitis
  • Osteomyelitis
Immunität/Prophylaxe
  • nach Infektion: lebenslange Immunität
  • Vermeidung des Aufenthalts des Pilzes
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Itraconazol, Amphotericin B
Meldepflicht
  • keine
Bilder

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