Krankheiten
Kolonpolyp

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Kolonpolyp

Dickdarmpolyp ist eine weitere Bezeichnung für den Kolonpolyp. Als Kolonpolyp bezeichnet man eine gutartige Geschwulst am Dickdarm. Durch einen Überschuss an Schleimhautzellen, diese werden nicht mehr vollständig abgebaut oder vermehrt produziert, kommt es zu einer Störung der Balance der fortwährenden Erneuerung der Zellen und somit zu einem unkontrollierten Wachstum der Schleimhaut. Diese Wucherungen wölben sich dabei in das Lumen des Dickdarms. Zu der Wucherung kommt noch dazu, dass sich die Zellen auch verändern und eventuell auch entarten können. Die meisten Polypen treten am Rektum auf. Richtung Mund wird die Anzahl der Polypen immer weniger. Die Größe kann zwischen wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimeter variieren. Beschwerden treten erst dann auf, wenn die Polypen sehr stark schon gewachsen sind und das Lumen des Darms verengen. Die Früherkennung und darauffolgender Therapie ist die wichtigste Vorsorge gegenüber dem Kolonkarzinom.

Leitmerkmale: meist keine
Definition Beim Kolonpolyp handelt es sich um eine pilzartige Vorwölbung in der Darmschleimhaut in das Darmlumen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Dickdarmpolyp
Einteilungen
  • Adenome: Wucherungen des Epithels, es können sich daraus Karzinome entwickeln
  • Hamartome: Wucherungen des embryonalen Gewebes
  • hyperplastische Polypen: Wucherungen unter der Schleimhaut,Lipome, Hämangiome, Fibrome, Leiomyome
  • Pseudopolypen: durch Entzündungen, durch chronische entzündliche Darmerkrankungen
Begleiterkrankungen
  • Cronkhite-Canada-Syndrom
  • Cowden-Syndrom
  • familiäre adenomatöse Polyposis
  • familiäre juvenile Polyposis
  • Peutz-Jeghers-Syndrom
  • Turcot-Syndrom
Ursachen
  • Überschuss an Zellen in der Darmschleimwand
Risikofaktoren
  • Alter
  • Ernährungsgewohnheiten: viel Fleisch, Fette, wenig Ballaststoffe, Vitaminmangel
  • Übergewicht
  • Alkohol-/Nikotinmissbrauch
  • Umweltfaktoren wirken begünstigend
  • Immobilität
  • genetisch bedingt
Symptome Meist keine:
  • Verdauungstrakt: Blutungen, Ileus, Durchfall bis Verstopfung
  • Allgemeinsymptome: Schwächegefühl, Schwindel, Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Stuhlgang
Körperliche Untersuchung: meist unauffällig, rektale Untersuchung
Labor: Kalium erniedrigt, Test auf okkultes Blut im Stuhl
Apparative Diagnostik: Kolos-/Rektoskopie (es sollte das gesamte Kolon auf evtl. weitere Polypen untersucht werden) + Biopsie, Röntgen, Endosonographie, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Karzinome
  • Morbus Crohn
  • malignes Lymphom
Komplikationen
  • karzinomatöse Entartung: Kolonkarzinom
  • Obstruktion
  • Perforation
  • Rezidive
  • Blutungen
  • Obstipationen
  • Ileus
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Alkoholkonsum einschränken, Rauchen einstellen, Übergewicht abbauen
  • Ernährungstherapie: ausgewogene Ernährung (wenig Fett, viel Ballaststoffe), viel Obst/Gemüse
  • Operative Therapie: meist endoskopische Entfernung möglich, sonst Segmentresektion, Proktocolektomie, regelmäßige endoskopische Kontrollen
Bilder

ff