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Kolorektales Karzinom

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Kolorektales Karzinom

Als kolorektales Karzinom bezeichnet man eine bösartige Geschwulst am Dickdarm oder am Mastdarm. Es handelt sich dabei um Karzinom am Dickdarm (Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens und Sigmoid) und am Rektum. Die meisten Tumore sind Adenokarzinome. Die Tumore selbst dringen in die Wände des Darms ein und setzen Metastasen. Es gibt meist keine Frühsymptome durch die man auf den Tumor aufmerksam wird. Die Symptome treten somit erst dann auf, wenn das Wachstum des Tumors schon weit fortgeschritten ist. Am häufigsten treten die Tumore am Rektum und am Sigmoid auf. Ziel der Behandlung ist es den Tumor als Ganzen operativ zu entfernen. Danach folgte eine Chemotherapie und evtl. Strahlentherapie.

Leitmerkmale: rektaler Stuhlabgang
Definition Beim kolorektalen Karzinom handelt es sich um eine maligne Tumorbildung am Dickdarm und Rektum

Vorkommen
(vor allem bei)
  • nach dem 55. Lebensjahr
Einteilung
  • Kolonkarzinom
  • Rektosigmoidkarzinom
  • Rektumkarzinom
Ursachen
  • Vorerkrankungen: Colitis ulzerosa, Morbus Crohn, Sprue, andere Tumoren (v.a. Mamma-Karzinom, Ovarial-/Uterus-Ca), Dickdarmpolypen (Peutz-Jeghers-Syndrom, Turcot-Syndrom, Cowden-Syndrom, Cronkhite-Canada-Syndrom)
  • genetisch: familiär gehäuft (familiäre adenomatöse Polyposis, Lynch-Syndrom)
  • Ernährung: hoher Fett-/Eiweißkonsum, wenig Ballaststoffe
  • Noxen: Alkohol, Nikotin
  • Zustand nach Radiotherapie
Risikofaktoren
  • Ernährung: ballaststoffarm, fleisch-/fett-/zuckerreich, rohes Fleisch
  • Übergewicht
  • langsame Darmpassage
  • gehäufte Polypen (Polyposis)
  • Bewegungsarmut
  • Nikotin-/ Alkoholabusus
  • Lebensalter (über 50)
Metastasen Über das Blut und die Lymphe:

  • Leber
  • Lunge
  • Gehirn
  • Skelettsystem
  • Nachbarorgane: Harnblase, Dünndarm
  • Lymphknoten (mesenterial, paraaortal, inguinal)
Symptome Meist uncharakteristisch; Alarmsymptome (langsam entstehend):

  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Leistungsabfall, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blässe
  • Stuhl: Änderung der Stuhlgewohnheiten, Wechsel Obstipation/ Diarrhoe, mit Wind Stuhlabgang, bleistiftdünner Stuhl, Blut/Schleimauflagerungen, schmerzhafter Stuhlabgang
  • Tumorzeichen: Abgeschlagenheit, Meteorismus, Flatulenz, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Anämie, Kachexie, evtl. unklares Fieber
  • Schmerzen: abdominelle, diffuse Kreuzschmerzen, Darmkrämpfe
  • später: chronische Blutungsanämie, Ileussymptome
  • bei 50% der Patienten mit liegen auch Hämorrhoiden vor: sorgfältige Abklärung!
Diagnose Anamnese: Dauer der Beschwerden, Stuhlgang (Gewohnheiten, Beschaffenheit), abdominelle Schmerzen, Familienanamnese, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: rektale Untersuchung, evtl. stuhlgefülltes Kolon, Anämiezeichen, rektal tastbarer Tumor, schmerzhafter Unterbauch
Labor: BSG, Blutbild (Eisenmangelanämie), Tumormarker CEA, CA 19-9 (Verlaufskontrolle), Test auf okkultes Blut im Stuhl („Bleistiftstuhl“) Apparative Diagnostik: Rekto-/Koloskopie + Biopsie (Metastasensuche), Sonografie, CT-Abdomen, Rö-Thorax, gynäkologische Untersuchungen, Zystoskopie, Skelettzintigrafie (Metastasen?)

Komplikationen
  • hämatogene Metastasierung: Leber, Lunge
  • lymphogene Metastasierung: lokale Lymphknoten
  • Ileus
  • Penetration in die Umgebung
  • Gewichtsverlust
  • Kachexie
  • akutes Abdomen
  • Perforation
  • Fistelbildung
  • Peritonitis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, psychische Betreuung, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft, Verzicht auf Rauchen/Alkohol, Stuhlpassage beschleunigen
  • Ernährungstherapie: regelmäßige Mahlzeiten, ballaststoffreich, fleischarm, ausreichend Eiweiß und Vitamine (E, C, D, A, B6), Obst, Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten), Kalzium
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung, Enzymtherapie, Mistelpräparate, Phytotherapie, Thymustherapie
  • Medikamentöse Therapie: evtl. postoperative Chemotherapie, Strahlentherapie
  • Operative Therapie: tumortragender Darmabschnitt mit regionalem Lymphabflussgebiet (radikale Tumorresektion; Hemikolektomie), evtl. künstlicher Darmausgang (Anus praeter), Umgehungsanastomosen, Laser-/ Elektrotherapie

ff